14.12.2020Der frühere SPD-Mittelstandsbeauftragte Harald Christ ist in die FDP eingetreten und wurde auf dem diesjährigen Parteitag zum Bundesschatzmeister der Freien Demokraten gewählt. Inzwischen ist er 100 Tage im Amt und zieht im Interview mit der Wirtschaftswoche Bilanz. Auf die Frage, was der größte Unterschied zwischen FDP und SPD sei, resümiert er: "Die Willkommenskultur. Das Interesse an Inhalten. Und die Wertschätzung für den eigenen Werdegang. Als Aufsteiger musste ich mich in der SPD dauernd für meinen erarbeiteten Wohlstand rechtfertigen." Wenn man zu hoch steige, werde man dort leider schnell zum "Klassenfeind gebrandmarkt". Den Liberalen sind "Neid und Schubladendenken hingegen fremd", ist Christ sichtlich zufrieden mit seiner Entscheidung, die SPD wegen des Linkskurses der neuen Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans nach mehr als 30 Jahre zu verlassen und zur FDP zu wechseln.
Die aktuelle Coronapandemie sei zwar ein Festspiel der Exekutive, dennoch äußerte sich Christ optimistisch mit Blick auf die Lage der Liberalen: Die FDP sei sowohl im Bund als auch in den Ländern gut aufgestellt, stünde geschlossen und FDP-Chef Christian Lindner treffe gemeinsam mit FDP-Generalsekretär Volker Wissing den richtigen Ton. Hinsichlicht der Corona-Politik kritisiert Christ allerdings, dass derzeit noch Maßnahmen wie die Kurzarbeit Insolvenzen verhindern würden. "Aber wenn mit dem Impfstoff im Frühjahr die gesundheitliche Lage besser wird, dürften die wirtschaftlichen Härten erst offen zutage treten." Angesichts der bevorstehenden Herausforderungen wie Staatsverschuldung, Wachstumsschwäche, mangelnde Zukunftsperspektiven und Arbeitsplatzverluste hätten die Liberalen die besten Konzepte, ist sich Christ sicher.
Mit Blick auf das kommende Superwahljahr 2021 mit voraussichtlich neun Wahlen und vor allem der Bundestagswahl machte Christ deutlich: "Wer Wirtschaftskompetenz will, sollte FDP wählen." Die FDP sei kampagnenfähig und wenn es nach dem Bundesschatzmeisert geht, müssen die Liberalen Teil der nächsten Bundesregierung werden, "um sicherzustellen, dass sich das Land schnell von den Folgen der Pandemie erholt."
FDP-Chef Lindner bat Christ direkt nach seinem Eintritt, eine Projektgruppe zu leiten, die für den nächsten Bundesparteitag neue Ideen und Maßnahmen erarbeiten solle für die Verstärkung der Aufstiegschancen in der Gesellschaft zur Sicherung der wirtschaftlichen Situation des Landes. Dem fühle sich Christ nach wie vor verpflichtet: Seit Walter Scheel stehe die FDP für Aufstieg in der Breite der Gesellschaft. "Soziale Marktwirtschaft fängt bei jedem Einzelnen an. Und sie setzt auf jeden Einzelnen. Wir richten uns an alle und haben das ganze Land im Blick", erklärt Christ die Position der Freien Demokraten.
Den Liberalen sind Neid und Schubladendenken fremd
FDP-Bundesschatzmeister Harald Christ (links) ist seit 100 Tage im Amt und zieht Bilanz.Der frühere SPD-Mittelstandsbeauftragte Harald Christ ist in die FDP eingetreten und wurde auf dem diesjährigen Parteitag zum Bundesschatzmeister der Freien Demokraten gewählt. Inzwischen ist er 100 Tage im Amt und zieht im Interview mit der Wirtschaftswoche Bilanz. Auf die Frage, was der größte Unterschied zwischen FDP und SPD sei, resümiert er: "Die Willkommenskultur. Das Interesse an Inhalten. Und die Wertschätzung für den eigenen Werdegang. Als Aufsteiger musste ich mich in der SPD dauernd für meinen erarbeiteten Wohlstand rechtfertigen." Wenn man zu hoch steige, werde man dort leider schnell zum "Klassenfeind gebrandmarkt". Den Liberalen sind "Neid und Schubladendenken hingegen fremd", ist Christ sichtlich zufrieden mit seiner Entscheidung, die SPD wegen des Linkskurses der neuen Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans nach mehr als 30 Jahre zu verlassen und zur FDP zu wechseln.
Die aktuelle Coronapandemie sei zwar ein Festspiel der Exekutive, dennoch äußerte sich Christ optimistisch mit Blick auf die Lage der Liberalen: Die FDP sei sowohl im Bund als auch in den Ländern gut aufgestellt, stünde geschlossen und FDP-Chef Christian Lindner treffe gemeinsam mit FDP-Generalsekretär Volker Wissing den richtigen Ton. Hinsichlicht der Corona-Politik kritisiert Christ allerdings, dass derzeit noch Maßnahmen wie die Kurzarbeit Insolvenzen verhindern würden. "Aber wenn mit dem Impfstoff im Frühjahr die gesundheitliche Lage besser wird, dürften die wirtschaftlichen Härten erst offen zutage treten." Angesichts der bevorstehenden Herausforderungen wie Staatsverschuldung, Wachstumsschwäche, mangelnde Zukunftsperspektiven und Arbeitsplatzverluste hätten die Liberalen die besten Konzepte, ist sich Christ sicher.
Mit Blick auf das kommende Superwahljahr 2021 mit voraussichtlich neun Wahlen und vor allem der Bundestagswahl machte Christ deutlich: "Wer Wirtschaftskompetenz will, sollte FDP wählen." Die FDP sei kampagnenfähig und wenn es nach dem Bundesschatzmeisert geht, müssen die Liberalen Teil der nächsten Bundesregierung werden, "um sicherzustellen, dass sich das Land schnell von den Folgen der Pandemie erholt."
FDP-Chef Lindner bat Christ direkt nach seinem Eintritt, eine Projektgruppe zu leiten, die für den nächsten Bundesparteitag neue Ideen und Maßnahmen erarbeiten solle für die Verstärkung der Aufstiegschancen in der Gesellschaft zur Sicherung der wirtschaftlichen Situation des Landes. Dem fühle sich Christ nach wie vor verpflichtet: Seit Walter Scheel stehe die FDP für Aufstieg in der Breite der Gesellschaft. "Soziale Marktwirtschaft fängt bei jedem Einzelnen an. Und sie setzt auf jeden Einzelnen. Wir richten uns an alle und haben das ganze Land im Blick", erklärt Christ die Position der Freien Demokraten.
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