FDPBürgerschaftswahl 2015

Steiner hat das Ding gerockt

Im Thomas-Dehler-Haus ist die Wahlparty in vollem GangeIn Berlin fieberten die Freien Demokraten mit - und freuen sich nun
12.05.2015

Und das war der zweite Streich: Lencke Steiner hat die Freien Demokraten ersten Prognosen zufolge mit 6,8 Prozent zurück in die Bremer Bürgerschaft geführt. Ein engagierter Wahlkampf und eine kompetente Spitzenkandidatin haben die Wähler davon überzeugen können: Die Hansestadt ist bereit für eine neue Generation Bremen. Das Ergebnis zeigt: Der Erfolg von Hamburg war kein Strohfeuer. Mit den Freien Demokraten ist wieder zu rechnen. "Das ist auch eine Richtungsanzeige für die Bundes-FDP", sagte FDP-Chef Christian Lindner.

Steiner und ihr Team haben eine Aufholjagd im Stil der hamburgischen Spitzenkandidatin und mittlerweile FDP-Fraktionschefin Katja Sudings hingelegt: Gestartet bei 2,4 Prozent werden es ersten Prognosen zufolge 6,8 Prozent. Das Engagement der zahlreichen Unterstützer aus der ganzen Bundesrepublik und der aufmerksamkeitsstarke Schlussspurt haben sich ausgezahlt.

Das selbstgesteckte Ziel der Spitzenkandidatin, acht Prozent der Stimmen zu erreichen, wurde zwar knapp verfehlt. Dies tut der Freude über den Wiedereinzug in die Bürgerschaft jedoch keinen Abbruch. Bei der Wahlparty in Bremen freute sich Steiner über das beste Ergebnis der letzen 20 Jahre: "Ich bin völlig sprachlos. Was wir heute geschafft haben, ist eine Sensation", sagte die FDP-Spitzenkandidatin in einer ersten Reaktion.

Christian Lindner hob hervor, dass der Wahlkampf in Bremen eine Aktion der Gesamtpartei war. Parteifreunde aus allen Teilen der Republik haben Lencke Steiner, Hauke Hilz und die dortigen Freunde in einem beeindruckenden und öffentlich sichtbaren Auftritt vor dem Rathaus in Bremen unterstützt. "Das ist ein Zeichen für das deutlich gestiegene Gemeinschaftsgefühl der Partei, die nun geschlossen und entschlossen den Wiederaufstieg der FDP vorantreibt."

Das Ergebnis sei das Zeichen, dass die Richtung stimmt. Es beweise auch: "Gemeinsam können wir es schaffen." Im "Bericht aus Berlin" warnte er aber: "Das ist noch nicht das Comeback."

Wahlergebnisse

Am 10. Mai waren 518.555 wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, die Bremische Bürgerschaft, die Stadtverordnetenversammlung Bremerhaven sowie die Bremer Beiräte neu zu wählen. Hier können Sie die Auszählung der Ergebnisse verfolgen:

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Der aktuelle Stand: Die SPD hat die Bürgerschaftswahl in Bremen klar gewonnen - Regierungschef Jens Böhrnsen muss aber um die Fortsetzung der Koalition mit den Grünen bangen. Diese fuhren am Sonntag mit ihrer Spitzenkandidatin Karoline Linnert nach dem starken Ergebnis 2011 herbe Verluste ein. Allerdings reichte es den ersten Prognosen zufolge auch bei der SPD nur zum schlechtesten Ergebnis seit 1946. Eng wird es für Rot-Grün, weil sich die CDU mit ihrer Spitzenkandidatin Elisabeth Motschmann erholen konnte und die FDP - 2011 noch an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert - in die Bürgerschaft zurückkehrt. Auch die Linke legte zu. Für die AfD wird es knapp.

Gratulation aus den Ländern

Bayerns FDP-Landesvorsitzender Albert Duin gratulierte den Wahlkämpfern als erstes: "Glückwunsch nach Bremen! Lencke Steiner und ihr Team haben das Ding richtig gerockt." Er lobte den neuen Teamgeist der FDP: "Aus den Einzelkämpfern ist eine schlagkräftige Mannschaft geworden. Das ist die neue FDP!" Zugleich unterstrich er, dass die FDP jetzt nicht den Fehler machen und übermütig werde, sondern in Ruhe weiterarbeitet. "Das erwarten die Bürger von uns. Deutschland braucht eine liberale politische Kraft."

Auch FDP-Präsidiumsmitglied Michael Theurer erklärte: "Gut für Bremen, ein starkes Signal für ganz Deutschland. Wir haben gezeigt, dass wir zusammenstehen und haben gemeinsam den Erfolg in Bremen errungen. Herzlichen Glückwunsch an Lencke Steiner und die Bremer Freunde." Er warf auch den Blick nach vorn: "Nach dem Rückenwind aus dem Norden werden wir am 13. März 2016 für Rückenwind aus dem Süden kämpfen. Und zwar um jede Stimme. Die nächste entscheidende Wahl ist in Baden-Württemberg."

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