FDPAuswirkungen vom Coronavirus

Von Zuhause arbeiten unbürokratisch ermöglichen

Home OfficeViele Menschen möchten aus Sorge vor einer Ansteckung zurzeit lieber von Zuhause aus arbeiten.
10.03.2020

Viele Deutsche würden angesichts der Coronavirus-Epidemie lieber von Zuhause aus arbeiten. Christian Lindner hält das für sinnvoll und fordert niedrigere gesetzliche Hürden für mobiles Arbeiten, nicht nur in Krisenzeiten. Viele Menschen wollten zum Beispiel nicht lange Wege in öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. Dies sei auch aus Gründen des Infektionsschutzes sinnvoll, meint der FDP-Chef. "Wir sollten alles Erforderliche tun, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen", verlangt Lindner.

"Es sollte ein Recht auf Homeoffice geben, sofern dem keine betrieblichen Belange entgegenstehen. Der öffentliche Dienst als Arbeitgeber sollte vorangehen und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern offensiv Möglichkeiten zum Homeoffice ermöglichen", plädiert Lindner für unbürokratische Lösungen.

Das Arbeiten im Homeoffice kann die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen. Viele Arbeitnehmer in Deutschland würden derzeit einer Umfrage zufolge lieber von Zuhause aus arbeiten. 38 Prozent der von der Unternehmensberatung PwC Strategy& befragten Arbeitnehmer sagten, sie wünschten sich von ihrem Betrieb bessere Möglichkeiten dafür. Aktuell hatten demnach nur 14 Prozent der Befragten eine erweiterte Homeoffice-Möglichkeit.

Gut ein Drittel der Befragten verzichtet in den nächsten Wochen grundsätzlich auf die Teilnahme an externen Meetings, Kongressen und Veranstaltungen. Weitere 19 Prozent sagen, sie würden gern verzichten, wenn ihr Arbeitgeber dies zulasse.

Die Freien Demokraten werben schon seit langem für mehr Home Office. "Eine modernere Arbeitswelt könnte auch einen Beitrag für den Umweltschutz in Deutschland leisten“, sagt der FDP-Arbeitsmarktexperte Johannes Vogel. Über diese Chancen werde noch zu wenig diskutiert. Dort wo Home Office sinnvoll sei, solle es auch möglich gemacht werden. Gleichzeitig sei eine Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes überfällig. "Warum können Eltern nicht einmal am Nachmittag das Büro verlassen, Zeit mit den Kindern verbringen und am Abend nochmal E-Mails beantworten?", fragt Vogel. Wer heute um 22 oder 23 Uhr eine dienstliche Mail auch nur lesen wolle, dürfe laut Arbeitszeitgesetz am nächsten Tag das Diensthandy nicht vor zehn Uhr wieder anfassen.

Das sei "realitätsfremd“, das Gesetz werde heute jeden Tag und wahrscheinlich millionenfach gebrochen, kritisiert der FDP-Politiker. Niemand solle mehr arbeiten oder weniger Pausen machen. Doch künftig müsse eine freiere Einteilung von Arbeitszeiten unter der Woche möglich werden.

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