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Hollande auf dem Holzweg

Frankreich
04.07.2016

Im Interview mit "freiheit.org" sprach Guillaume Perigios, Forschungsdirektor der liberalen Denkfabrik Contrepoints, über Frankreichs verkrusteten Arbeitsmarkt und die nötigen Reformen, die Präsident François Hollande anscheinend nicht umzusetzen vermag. Zwar wolle Hollande die unflexible Wirtschaft modernisieren – allerdings hätten die französischen Gewerkschaften ihm den Kampf angesagt und Streiks anberaumt. "Die Gewerkschaften spielen in Frankreich ihr eigenes, falsches Spiel. Sie repräsentieren nicht die vielen Arbeitssuchenden und Armen, sondern die privilegierten Beamten und besitzstandswahrenden Arbeitnehmer des Landes", erklärte Perigios.

Ziel der Regierung sei es, die strukturelle Arbeitslosigkeit, die doppelt so hoch liegt wie in den Nachbarländern, in den Griff zu kriegen, erläuterte Perigios. Er unterstrich: "Es kann in Frankreich nicht so weitergehen. Hollande greift bei seinen Reformbemühungen aber leider zu kurz. Der Mehrwert der Reformen liegt faktisch bei Null." Mit Blick auf die französische Abscheu gegenüber Wettbewerb und die Blockadehaltung der Gewerkschaften forderte er einen Mentalitätswandel im Land.

Allerdings werde Hollande im Wahljahr 2017 höchstwahrscheinlich einknicken und die notwendigen Reformen aufgeben, prognostizierte Perigios. Dabei bräuchte das Land dringend eine nachhaltige Lösung für den Gesundheitssektor und die steigenden Sozial- und Pensionsausgaben, Liberalisierungen im Bildungs-, Transport- und Immobiliensektor und weitere Reformen des Arbeitsrechts, damit der Arbeitsmarkt künftig agiler und flexibler werde, führte er aus.

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