17.04.2003FDP-FraktionInnenpolitik

SEHN: Enzyklika des Papstes als Chance für die Ökumene?

BERLIN. Zu der Pressekonferenz von Kardinal Lehmann zu der 14. Enzyklika von Papst Johannes Paul II. "Die Kirche lebt von der Eucharistie" erklärt die kirchenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Marita SEHN:

Glauben ist jenseits aller kirchenpolitischen Erwägungen. Dieses fällt mal leichter, mal schwerer zu akzeptieren. Gerade im Hinblick auf den ökumenischen Kirchentag tut es weh, dass der Papst einem überkonfessionellen Abendmahl eine Absage erteilt.
Gleichwohl legt er durch seine klärenden Worte ein Fundament. Ein Fundament auf dem die Ökumene weitergebaut werden kann. Die Enzyklika sollte deshalb nicht als Rückschritt bewertet werden, sondern als eine Klärung, die für eine weitere Annäherung vielleicht sogar notwendig ist.
Auch wenn bei vielen die Enttäuschung überwiegen mag, die positiven Signale sollten nicht übersehen werden. Der Papst bekennt sich zur Ökumene. Seine Forderung, ein gemeinsames Abendmahl erst bei Bestehen einer Kirchen- und Glaubensgemeinschaft durchzuführen, ist auch eine Aufforderung an die Gläubigen beider Konfessionen an der Schaffung einer Kirchen- und Glaubensgemeinschaft zu arbeiten. Das gemeinsame Abendmahl wäre gewissermaßen die Krönung des kirchlichen Einigungsprozesses und nicht nur eine Etappe auf dem Weg dorthin.
Die FDP fordert die Kirchen auf, auch weiterhin den Dialog zu suchen und gemeinsam an der Kirchen- und Glaubensgemeinschaft zu arbeiten.

Susanne Bühler - Telefon [030] 227-51341 - pressestelle@fdp-bundestag.de

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