04.03.2015Im Interview mit dem "Focus" hat FDP-Vize Wolfgang Kubicki über die Gender-Debatte und Einkommenstransparenz-Pläne der Bundesregierung gesprochen. Für Kubicki ist klar: Der Wirbel um Ampelmännchen, Unisex-Toiletten und Frauenquote geht an den echten Problemen gesellschaftlicher Diskriminierung vorbei. Der Freidemokrat machte sich für Leistungsgerechtigkeit statt blinder Genderförderung stark. "Maßgeblich für eine Einstellung oder Beförderung muss die Qualifikation sein, nicht das Geschlecht", forderte er.
Als Beispiel entgleister Genderförderung führte Kubicki seine Erfahrungen im Richter-Wahlausschuss an. "Das Gesetz zur Frauenförderung zwingt uns dazu, nicht nur bei gleicher, sondern auch bei leicht abweichender Qualifikation Bewerberinnen zu bevorzugen. Dann frage ich mich immer, warum ein junger Richter oder Staatsanwalt darunter leiden muss, dass früher Frauen diskriminiert wurden", gab er zu bedenken. "Das stört mein Gerechtigkeitsempfinden massiv."
Außerdem prangerte der FDP-Vize an, wie bei der Frage ungleicher Bezahlung mit Zahlen jongliert werde. "Wenn man die Lohnsumme der weiblichen Beschäftigten durch die Anzahl der weiblichen Beschäftigten teilt, kommt man dazu, dass Frauen 22 Prozent weniger verdienen als Männer. Das liegt aber daran, das sie auch weniger arbeiten", stellte er klar. Es gebe beim Statistischen Bundesamt keine Erhebung darüber, dass bei tatsächlich vergleichbaren Positionen unterschiedliche Löhne gezahlt würden. "Wenn das im Einzelfall vorkommt, muss man etwas tun", so Kubicki.
Der Vorstoß der SPD-Familienministerin Manuela Schwesig, Löhne und Gehälter in Betrieben komplett offenzulegen, geht allerdings aus Kubickis Sicht an der Lebenswirklichkeit vorbei. "Menschen sind nun einmal unterschiedlich leistungsfähig. Frau Schwesig ist wahrscheinlich auch der Meinung, dass alle Fußballspieler gleich viel verdienen müssten, weil sie ja alle Fußball spielen", sagte er. Dies funktioniere aber nicht. "Ein Ronaldo bekommt viel mehr, weil er auch besser spielt."
Qualifikation und Leistung statt Geschlecht beachten
Wolfgang Kubicki lehnt blinde Quoten ab und fordert mehr Leistungsgerechtigkeit.Im Interview mit dem "Focus" hat FDP-Vize Wolfgang Kubicki über die Gender-Debatte und Einkommenstransparenz-Pläne der Bundesregierung gesprochen. Für Kubicki ist klar: Der Wirbel um Ampelmännchen, Unisex-Toiletten und Frauenquote geht an den echten Problemen gesellschaftlicher Diskriminierung vorbei. Der Freidemokrat machte sich für Leistungsgerechtigkeit statt blinder Genderförderung stark. "Maßgeblich für eine Einstellung oder Beförderung muss die Qualifikation sein, nicht das Geschlecht", forderte er.
Als Beispiel entgleister Genderförderung führte Kubicki seine Erfahrungen im Richter-Wahlausschuss an. "Das Gesetz zur Frauenförderung zwingt uns dazu, nicht nur bei gleicher, sondern auch bei leicht abweichender Qualifikation Bewerberinnen zu bevorzugen. Dann frage ich mich immer, warum ein junger Richter oder Staatsanwalt darunter leiden muss, dass früher Frauen diskriminiert wurden", gab er zu bedenken. "Das stört mein Gerechtigkeitsempfinden massiv."
Außerdem prangerte der FDP-Vize an, wie bei der Frage ungleicher Bezahlung mit Zahlen jongliert werde. "Wenn man die Lohnsumme der weiblichen Beschäftigten durch die Anzahl der weiblichen Beschäftigten teilt, kommt man dazu, dass Frauen 22 Prozent weniger verdienen als Männer. Das liegt aber daran, das sie auch weniger arbeiten", stellte er klar. Es gebe beim Statistischen Bundesamt keine Erhebung darüber, dass bei tatsächlich vergleichbaren Positionen unterschiedliche Löhne gezahlt würden. "Wenn das im Einzelfall vorkommt, muss man etwas tun", so Kubicki.
Leistung muss belohnt werden
Der Vorstoß der SPD-Familienministerin Manuela Schwesig, Löhne und Gehälter in Betrieben komplett offenzulegen, geht allerdings aus Kubickis Sicht an der Lebenswirklichkeit vorbei. "Menschen sind nun einmal unterschiedlich leistungsfähig. Frau Schwesig ist wahrscheinlich auch der Meinung, dass alle Fußballspieler gleich viel verdienen müssten, weil sie ja alle Fußball spielen", sagte er. Dies funktioniere aber nicht. "Ein Ronaldo bekommt viel mehr, weil er auch besser spielt."