29.11.2002FDP-FraktionGesundheitspolitik

PARR: Weltaidstag - Aufklärung dringend weiter verstärken

BERLIN. Zum Weltaidstag am 1. Dezember 2002 erklärt der drogen- und suchtpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Detlef PARR:

In einem Bericht der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA heißt es, dass heute nur noch 31 Prozent der Bevölkerung die Immunschwäche-Krankheit Aids für eine der gefährlichsten Erkrankungen überhaupt halten. Nach Meldungen des Robert-Koch-Instituts haben sich in diesem Jahr etwa 2000 Menschen in Deutschland mit Aids infiziert. Die Syphilis-Infektionen steigen ebenfalls. Das alles läßt auf ein verändertes Sexualverhalten der Menschen in diesem Lande schließen. Das Bewußtsein für Aids ist in den letzten Jahren durch Terrorberichte, BSE und ähnliche Katastrophen zurückgedrängt worden.
Vor diesem Hintergrund ist die Aufklärung dringender denn je. Besonders die junge Generation, die den Aids-Schock der 80er Jahre nicht miterlebt hat, muss erreicht werden. Die wachsende Sorglosigkeit ist eine große Gefahr. Die Aufklärungskampagne der BZgA "Gib-Aids-keine-Chance", eine der größten und wichtigsten Aktionen in Deutschland, muss intensiviert werden. Schon vom Kindesalter an muss auf die Gefahren dieser Krankheit aufmerksam gemacht werden. Der Schutz vor dieser totbringenden Krankheit muss genauso in Fleisch und Blut übergehen wie das Anlegen des Sicherheitsgurtes im Auto.
Gedacht werden muss aber auch an diejenigen, die bereits HIV-infiziert sind. Sie müssen weiterhin Teil unserer Gesellschaft sein und bleiben und alle Hilfe bekommen, die nur möglich ist. Diskriminierung und Ausgrenzung sind der falsche Weg, um Aids im Bewußtsein der Bevölkerung zu verankern. Der angstfreie und normale Umgang mit den Betroffenen sollte für alle selbstverständlich sein. Aber auch dafür müssen die Menschen richtig aufgeklärt sein.
Aids ist leider keine seltene Krankheit mehr. Sich vernünftig mit ihr auseinanderzusetzen und Ursachen, Wirkungen und Probleme öffentlich zu machen ist die einzige Möglichkeit, ihr aus dem Weg zu gehen.

Holger Schlienkamp - Telefon (0 30) 2 27-5 23 78 - pressestelle@fdp-bundestag.de

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