08.05.2003FDP-FraktionGesundheitspolitik

PARR: Demenzkranke und ihre Angehörigen brauchen Rückhalt in unserer Gesellschaft

BERLIN. Anläßlich der gestrigen Anhörung des Ausschusses für Gesundheit und Soziale Sicherung zum Antrag der FDP-Bundestagsfraktion "Für ein Gesamtkonzept zur Verbesserung der Früherkennung und Behandlung von Demenz" erklärt FDP-Gesundheitsexperte Detlef PARR:

ei frühzeitiger Diagnose und einer rechtzeitig einsetzenden Therapie kann das Fortschreiten der Demenzerkrankung und damit der Zustand der Pflegebedürftigkeit der Patienten hinausgezögert werden. Dies war das Ergebnis der gestrigen Anhörung. Die jetzige Situation ist verbesserungsfähig. Es fehlt an ausreichender Früherkennung ebenso wie an guten Versorgungsstrukturen. Dadurch werden unser Pflegesystem und nicht zuletzt die Betroffenen und ihre Angehörigen selbst unnötig belastet.
Von betroffenen Verbänden wurde noch einmal eindringlich darauf hingewiesen, dass unsere Pflegeeinrichtungen unzureichend mit Personal ausgestattet sind, um eine gute Versorgung zu gewährleisten. Vor allem die großen Chancen der Rehabilitation könnten in dieser Situation nicht hinreichend genutzt werden. Der Pflegenotstand muß angegangen werden.
Die von manchen Pharmakologen immer wieder gemachte Aussage, die in der Demenzbehandlung eingesetzten Medikamente (Antidementiva und atypisch Neuroleptika) hätten nur eine marginale Wirkung und seien dafür zu teuer, wurde von mehreren Sachverständigen entkräftet. Jede medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapie, die eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufs und eine Verbesserung des Krankheitszustandes bewirkt, hilft nicht nur den Erkrankten und ihren Angehörigen sondern spart Kosten. Demenzkranke dürfen nicht schlechter behandelt werden, als andere Erkrankte in unserer Gesellschaft. Immer wieder stand der Vorwurf im Raum, Demenzkranke würden eine Diskriminierung in unserer Gesellschaft erfahren.
Wie von vielen Verbänden gewünscht, ist zu hoffen, dass der FDP-Antrag nicht parteipolitisch, sondern sachorientiert diskutiert wird. Wir wollen in einem fraktionsübergreifenden Beschluß zu einer Verbesserung der Situation der Demenzkranken und ihrer pflegenden Angehörigen heute und in der Zukunft kommen.

Holger Schlienkamp - Telefon [030] 227-59461 - pressestelle@fdp-bundestag.de

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