08.01.2015Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kontrolliert weite Gebiete im Nordosten Syriens und im Irak. Bislang blieben die IS-Gewaltaktionen auf den arabischen Raum begrenzt. Angesichts der Gerüchte, dass die Unterstützung für den IS in Pakistan, Indien und Bangladesch wächst, analysiert Stiftungsexperte Ronald Meinardus die Bedrohungslage für die Region. Der Stiftungsbüroleiter für Südasien findet: In Indien und Bangladesch gebe es kaum Anhaltspunkte für ein Erstarken des IS. In Pakistan hingegen finde die Terrormiliz Widerhall.
Die Risse im Lager der pakistanischen Taliban bildeten "ein Einfallstor für die IS-Propaganda aus Arabien", erklärt Meinardus in der Zeitschrift "Internationale Politik". Eine jüngere und häufig besser ausgebildete Islamisten-Generation fühle sich von den Führern der alten Milizen, die kompromissbereiter gegenüber Staat und Militär seien, im Stich gelassen. Die Radikalität des IS und das bedingungslose Vorgehen gegen Schiiten und andere Andersgläubige seien deutlich anziehender. Dennoch bleibe es schwierig, das Bedrohungspotenzial dieser Entwicklung abzuschätzen.
In Indien hingegen gebe es kaum Zuspruch für IS oder Al Qaida. Zwar verweigerte die indische Regierung die Teilnahme an der von Amerika geleiteten Koalition gegen IS – laut Medienanalysen aus Sorge um indische Bauarbeiter, die im Irak vom IS als Geiseln genommen wurden – dennoch unterstütze Indien im Prinzip den Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Auch die Zahl der Inder, die sich dem IS angeschlossen hätten, sei extrem niedrig.
Trotz Einzelfällen von Rekrutierungsversuchen gebe es auch in Bangladesch keine konkreten Anhaltspunkte für ein koordiniertes Vorgehen des IS, so Meinardus im Hintergrundbericht. Die Regierung verfolge eine Null-Toleranz-Politik in Bezug auf politisch motivierte Gewalt. Auch die gute wirtschaftliche Entwicklung entziehe dem extremistischen Islamismus den Boden. Denn: Auch prominente islamistische Politiker und Unternehmer sowie islamische Banken hätten ihren Anteil am Erfolg des Landes. "Die hinter diesen Entwicklungen stehenden Kräfte sind zwar an der Förderung des Islam interessiert. Sie widersetzen sich jedoch mit Nachdruck der terroristischen Herausforderung", so Meinardus.
Pakistan anfällig für IS-Propaganda
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kontrolliert weite Gebiete im Nordosten Syriens und im Irak. Bislang blieben die IS-Gewaltaktionen auf den arabischen Raum begrenzt. Angesichts der Gerüchte, dass die Unterstützung für den IS in Pakistan, Indien und Bangladesch wächst, analysiert Stiftungsexperte Ronald Meinardus die Bedrohungslage für die Region. Der Stiftungsbüroleiter für Südasien findet: In Indien und Bangladesch gebe es kaum Anhaltspunkte für ein Erstarken des IS. In Pakistan hingegen finde die Terrormiliz Widerhall.
So erlebe Pakistan regelmäßig Terroranschläge mit islamistischem Hintergrund. Dahinter stünden die ungefähr 30 Splittergruppierungen der pakistanischen Taliban. Neulich bekannten sich einige davon zum IS, während andere sich klar von der wachsenden Terrormiliz abgrenzen. Es gebe auf jeden Fall Hinweise auf eine systematische Anwerbekampagne des IS in Pakistan.
Die Risse im Lager der pakistanischen Taliban bildeten "ein Einfallstor für die IS-Propaganda aus Arabien", erklärt Meinardus in der Zeitschrift "Internationale Politik". Eine jüngere und häufig besser ausgebildete Islamisten-Generation fühle sich von den Führern der alten Milizen, die kompromissbereiter gegenüber Staat und Militär seien, im Stich gelassen. Die Radikalität des IS und das bedingungslose Vorgehen gegen Schiiten und andere Andersgläubige seien deutlich anziehender. Dennoch bleibe es schwierig, das Bedrohungspotenzial dieser Entwicklung abzuschätzen.
Kaum Chancen für IS in Indien und Bangladesch
In Indien hingegen gebe es kaum Zuspruch für IS oder Al Qaida. Zwar verweigerte die indische Regierung die Teilnahme an der von Amerika geleiteten Koalition gegen IS – laut Medienanalysen aus Sorge um indische Bauarbeiter, die im Irak vom IS als Geiseln genommen wurden – dennoch unterstütze Indien im Prinzip den Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Auch die Zahl der Inder, die sich dem IS angeschlossen hätten, sei extrem niedrig.
Trotz Einzelfällen von Rekrutierungsversuchen gebe es auch in Bangladesch keine konkreten Anhaltspunkte für ein koordiniertes Vorgehen des IS, so Meinardus im Hintergrundbericht. Die Regierung verfolge eine Null-Toleranz-Politik in Bezug auf politisch motivierte Gewalt. Auch die gute wirtschaftliche Entwicklung entziehe dem extremistischen Islamismus den Boden. Denn: Auch prominente islamistische Politiker und Unternehmer sowie islamische Banken hätten ihren Anteil am Erfolg des Landes. "Die hinter diesen Entwicklungen stehenden Kräfte sind zwar an der Förderung des Islam interessiert. Sie widersetzen sich jedoch mit Nachdruck der terroristischen Herausforderung", so Meinardus.