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Otto-Lambsdorff-Profil werden wir weiter schärfen

Christian LindnerChristian Lindner wird mit dem deutschen EU-Kommissar Günther Oettinger über Energiepolitik diskutieren
28.09.2015

Der Wirtschaftsrat der CDU hat einen Tag vor seiner jährlichen Zusammenkunft eine Umfrage veröffentlicht, die einmal mehr deutlich macht: Die FDP wird vermisst. So lauten drei Ergebnisse des Wirtschaftsrats-Politpulses: 55 Prozent beurteilen die FDP-Wirtschaftskompetenz gut bis sehr gut, 42 Prozent wünschen sich wieder eine schwarz-gelbe Koalition und 71 Prozent vermissen die FDP als marktwirtschaftliches Korrektiv. FDP-Chef Christian Lindner freute sich vor diesem Hintergrund umso mehr auf seinen Auftritt beim Wirtschaftstag.

Die Diskussionsrunde "Round Table Energie", an der auch EU-Energiekommissar Günther Oettinger und RWE-Che Peter Terium teilnahmen, drehte sich um die Schwierigkeiten und Reformmöglichkeiten des Erneuerbare-Energie-Gesetzes (EEG). FDP-Chef Christian Lindner stellte klar: "Für mich ist das EEG eine kollektive Selbsthypnose." Das Förderinstrument habe mit Markt und Wettbewerb nichts mehr gemein und gehöre abgeschafft, so der Liberale. "Die Politik bekommt BER nicht auf die Reihe und glaubt dann, dass sie das Weltklima auf zwei Grad Celsius genau steuern kann."

Die Mitglieder des Wirtschaftsrats der CDU e. V. tragen die deutliche Kritik mit, die der Unternehmerverband seit Monaten an zentralen Politikfeldern der Großen Koalition übt. 79 Prozent der Befragten sind weniger oder gar nicht zufrieden mit deren Politik seit Beginn der Legislaturperiode. Insbesondere die Rentenpolitik, der Mindestlohn, die Mietpreisbremse sowie die Pkw-Maut stoßen auf erheblichen Widerspruch. Auch die Reform des EEG wird als unzureichend bewertet.

CDU-Wirtschaftsrat lobt FDP

Darunter hat das wirtschaftspolitische Profil der Union deutlich gelitten: Ihre Wirtschaftskompetenz bricht innerhalb eines Jahres von 77 auf 60 Prozent ein. Der FDP wiederum bescheinigen 55 Prozent der 2017 Mitglieder, die an der dimap-Umfrage teilgenommen haben, ein gutes bis sehr gutes wirtschaftliches Profil. Überwiegend schlecht oder sehr schlecht bewerten die Befragten das wirtschaftspolitische Profil anderer Parteien: 64 Prozent watschen die AfD ab, auch bei der SPD und den Grünen wird wenig Wirtschaftskompetenz vermutet (85 und 89 Prozent).

Da wundert es nicht, dass auf die Frage, welche Koalition sie künftig auf Bundesebene bevorzugen würden, 42 Prozent der Befragten antworteten, künftig auf Bundesebene wieder eine Schwarz-Gelbe Koalition zu wollen. Eine Fortsetzung der Großen Koalition befürworten dagegen nur 8 Prozent. Dass 71 Prozent der Befragten angeben, die FDP als marktwirtschaftliches Korrektiv zu vermissen überrascht dann auch nicht mehr.

FDP-Chef Christian Lindner kommentierte die Zahlen per Facebook: „Erfreuliche Umfrage des CDU-Wirtschaftsrats: 55 Prozent beurteilen FDP-Wirtschaftskompetenz gut/sehr gut - 4x mehr als bei SPD, 2x mehr als bei AfD. Otto-Lambsdorff-Profil werden wir weiter schärfen! CL“. Er freue sich auf den Auftritt beim Wirtschaftstag.

Hintergrund

Die Umfrage des Wirtschaftsrats wird traditionell einen Tag vor dem Wirtschaftstag des Unternehmerverbands veröffentlicht. Die Veranstaltung ist hochkarätig besetzt: Neben Christian Lindner sind Bundeskanzlerin Angela Merkel, Irlands Premierminister Enda Kenny, Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sowie die Präsidenten der Europäischen Zentralbank und der Bundesbank, Mario Draghi und Jens Weidmann zu Gast.

Christian Lindner beim Round Table Energie

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