StiftungStiftungs-Bericht

Mord oder Selbstmord? Argentinien ringt um Wahrheit

Buenos AiresStiftungs-Experte Jörg Dehnert berichtet aus Buenos Aires
23.01.2015

Eigentlich wollte der argentinische Staatsanwalt Alberto Nisman am 19. Januar im Kongress neue Beweise zum größten Terrorattentat in Argentinien präsentieren. Er wollte die Absicht der Regierung enthüllen, den Iran von jeglicher Verantwortung hinsichtlich des Attentats zu entbinden. Doch am Abend zuvor wurde er tot aufgefunden. Die liberalen Partner der Stiftung für die Freiheit in Argentinien fordern Aufklärung. Denn: die Todesumstände von Staatsanwalt Alberto Nisman werfen viele Fragen auf. War es Mord oder Selbstmord? Argentinien-Experte Jörg Dehnert berichtet aus Buenos Aires.

Der Staatsanwalt ermittelte im Fall des Anschlags 1994 auf das jüdische Gemeindezentrum Amia in Buenos Aires. Bei dem schwersten Terroranschlag in der Geschichte des südamerikanischen Landes waren 85 Menschen getötet worden. Am Sonntag wurde er tot in seiner Wohnung in Buenos Aires gefunden. Auch eine Autopsie hat keine Klarheit über den mysteriösen Tod des argentinischen Staatsanwaltes Alberto Nisman gebracht. Der Sonderermittler, der vorige Woche Anklage gegen Staatschefin Cristina Fernández de Kirchner erhoben hatte, starb demnach durch einen Kopfschuss.

Viele Argentinier zweifeln die Selbstmordtheorie an. Etwa 20 000 Demonstranten forderten bei einer Kundgebung am Montag auf der Plaza de Mayo vor dem Präsidentenpalast in der Hauptstadt Buenos Aires die Aufklärung des Falls sowie ein Ende von Straflosigkeit und Korruption.

Die Partner der Stiftung für die Freiheit in Buenos Aires, Rosario und Tucumán, waren maßgeblich an der Organisation spontaner Demonstrationen beteiligt. Der Präsident des neugegründeten Netzwerkes Red por la Libertad, Alejandro Bongiovanni, wurde von der nationalen Tageszeitung La Nación zu den Ereignissen befragt.

Lesen Sie hier, welche Fragen durch den Tod von Nisman aus Sicht der Stiftung für die Freiheit aufgeworfen werden.

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