FDPKampf gegen Genitalverstümmelung

Leutheusser-Schnarrenberger ehrt Waris Dirie

Afrikanische Frau: Liberale setzen sich engagiert gegen Genitalverstümmelung einAfrikanische Frau: Liberale setzen sich engagiert gegen Genitalverstümmelung ein
08.04.2014

Für ihr Engagement gegen die grausame Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung wurde Waris Dirie am Mittwoch mit dem Thomas-Dehler-Preis geehrt.

Bayerns FDP-Chefin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger nannte das aus Somalia stammende ehemalige Top-Model in ihrer Laudatio eine "leidenschaftliche Streiterin für Menschenrechte."

Waris Dirie ist es wie kaum einer anderen Person gelungen, das Thema "weibliche Genitalverstümmelung" auf die öffentliche Agenda zu bringen. Sie setzt sich aktiv für das Recht auf die Unversehrtheit des eigenen Körpers für Frauen und Mädchen ein. Im Jahre 2002 gründete sie die Desert Flower Foundation, die nicht nur Bildungs- und Aufklärungsarbeit betreibt, sondern auch Betroffene unterstützt. Zur Bestseller-Autorin wurde Dirie mit ihrem Roman "Wüstenblume".

Für ihren couragierten Einsatz wurde Dirie in München von der Thomas-Dehler-Stiftung geehrt. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger sagte in ihrer Laudatio: "Der Thomas-Dehler-Preis soll Menschen auszeichnen, die sich für Freiheit, Recht, Frieden, Toleranz, Selbstbestimmung, verantwortlichen Individualismus und kritischen Rationalismus einsetzen. Diese Werte lebt und verfolgt die Preisträgerin seit ihrem 13. Lebensjahr." Dirie war im Alter von 13 Jahren vor einer drohenden Zwangsverheiratung aus ihrer Heimat geflohen. Später machte sie Karriere als Model und bekannte 1997 öffentlich, dass sie wie Millionen anderer Mädchen im Kindesalter beschnitten worden war.

Waris Dirie, die den Thomas-Dehler-Preis vor über 400 Gästen im voll besetzten Alten Rathaussaal der Stadt München entgegennahm, zeigte sich geehrt von der Auszeichnung, die erstmals 1985 an Otto Graf Lambsdorff verliehen wurde: "In einer Reihe mit so vielen herausragenden Persönlichkeiten zu stehen, ist eine besondere Ehre."

Der Deutsche Bundestag hat dieses Jahr beschlossen, einen eigenen Straftatbestand für die Genitalverstümmelung in Deutschland einzuführen. "Hier haben wir deutlich gemacht, dass die Genitalverstümmelung eine ganz besonders grausame Straftat an den Körpern und Seelen der jungen Mädchen ist", erklärte die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.

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