02.07.2003FDP-FraktionVerbraucherschutz

KOPP: Verbraucherproteste zeigen Wirkung - Mehdorn knickt ein

BERLIN. Zur heutigen Vorstellung des neuen Bahncard-Angebots der Deutschen Bahn erklärt die verbraucherpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Gudrun KOPP:

Die monatelangen wütenden Proteste der Verbraucher haben endlich Wirkung gezeigt: Mit der Wiedereinführung der Bahncard 50 hat Bahnchef Hartmut Mehdorn - widerwillig zwar, aber immerhin - die Realität anerkannt und damit seine frühere Aussage zurückgenommen, nach der dieser Schritt auf keinen Fall erfolgen sollte. Zumindest ein Teil der Bahnkunden wird davon profitieren.
Ob es der Deutschen Bahn mit dem neuen Angebot gelingen wird, wieder mehr Kunden in ihre Züge zu bekommen, ist allerdings zweifelhaft. Tatsache ist: Die neue Bahncard 50 ist wesentlich teurer als die alte. Die Vorbuchungsfrist, um in den Genuss von günstigeren Preisen zu kommen, wurde zwar verkürzt, aber es gibt sie eben doch noch. Für flexibel und spontan Reisende ist der Normalpreis weiterhin zu hoch, so dass das Auto damit auch künftig das attraktivere Transportmittel bleibt. Offen ist darüber hinaus die Frage, wie das Unternehmen mit seinen Stammkunden umzugehen gedenkt, die zum Jahreswechsel notgedrungen auf die Bahncard 25 umgestiegen sind. Sollte es hier keine kulanten Umtausch- oder vorfristigen Kündigungsregelungen für die Jahresverträge geben, dürften sich viele verprellt fühlen.
Die Reform des Preissystems bleibt somit ein trügerisches Stückwerk. Die Forderung der FDP nach einem grundlegend neuen Preissystem ist nach wie vor richtig.
Erfolg oder Misserfolg der neuen "Bahncard-Familie" werden auf jeden Fall über den Kopf von Mehdorn entscheiden.

Holger Schlienkamp - Telefon [030] 227-59461 - pressestelle@fdp-bundestag.de

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