17.08.2016Zwischen einer Geiselnahme und Großdemonstrationen kämpfen politische Kräfte in Armenien um die Vorherrschaft. Stiftungsexperte Peter-Andreas Bochmann berichtet von seinem Besuch im Land. "Es ist die Zeit eines zweiwöchigen Nervenkrieges in der armenischen Hauptstadt. Zwei Tage nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei besetzen am 17. Juli etwa zwei Dutzend Bewaffnete eine Polizeistation in Eriwan und nahmen mehrere Geiseln."
Die Geiselnehmer, Anhänger des radikalen Oppositionellen Dschirair Sefiljan, hätten den Rücktritt von Präsident Sersch Sargsjan und die Freilassung von Oppositionellen gefordert. Naturgemäß hätten russische und türkische Medienberichte Stellungnahmen politischer Experten ausgestrahlt, die ausländische und vor allem US-amerikanische Organisationen hinter den aktuellen Ereignissen vermuteten. "Es ist also nicht verwunderlich, dass sich auch die Sicherheitskräfte des Landes im Ausnahmezustand befanden", erklärte Bochmann.
Armenien sei mit einer neuen schwierigen außenpolitischen Gemengelage konfrontiert, so der Stiftungsexperte. "Die jüngste Charme-Offensive des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gegenüber 'seinem teuren Freund Wladimir' dürfte in Armenien die Alarmglocken läuten lassen." Dabei spielt der Konflikt um die Karabach-Region eine entscheidende Rolle. Bochmann erläuterte: "Als Schutzmacht Armeniens und mit seiner freundschaftlichen Verbindung zu Aserbaidschan möchte Russland weiterhin die Funktion des Vermittlers in dem Konflikt übernehmen. Die Türkei dagegen – weit mehr als nur freundschaftlich mit Aserbaidschan verbunden – sicherte Baku nach der Eskalation der militärischen Auseinandersetzung um Karabach im April Unterstützung 'bis zum Ende' zu."
Kampf um die Macht im Land
Eriwan, Hauptstadt von AserbaidschanZwischen einer Geiselnahme und Großdemonstrationen kämpfen politische Kräfte in Armenien um die Vorherrschaft. Stiftungsexperte Peter-Andreas Bochmann berichtet von seinem Besuch im Land. "Es ist die Zeit eines zweiwöchigen Nervenkrieges in der armenischen Hauptstadt. Zwei Tage nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei besetzen am 17. Juli etwa zwei Dutzend Bewaffnete eine Polizeistation in Eriwan und nahmen mehrere Geiseln."
Die Geiselnehmer, Anhänger des radikalen Oppositionellen Dschirair Sefiljan, hätten den Rücktritt von Präsident Sersch Sargsjan und die Freilassung von Oppositionellen gefordert. Naturgemäß hätten russische und türkische Medienberichte Stellungnahmen politischer Experten ausgestrahlt, die ausländische und vor allem US-amerikanische Organisationen hinter den aktuellen Ereignissen vermuteten. "Es ist also nicht verwunderlich, dass sich auch die Sicherheitskräfte des Landes im Ausnahmezustand befanden", erklärte Bochmann.
Außenpolitik zwischen Erdogan und Putin
Armenien sei mit einer neuen schwierigen außenpolitischen Gemengelage konfrontiert, so der Stiftungsexperte. "Die jüngste Charme-Offensive des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gegenüber 'seinem teuren Freund Wladimir' dürfte in Armenien die Alarmglocken läuten lassen." Dabei spielt der Konflikt um die Karabach-Region eine entscheidende Rolle. Bochmann erläuterte: "Als Schutzmacht Armeniens und mit seiner freundschaftlichen Verbindung zu Aserbaidschan möchte Russland weiterhin die Funktion des Vermittlers in dem Konflikt übernehmen. Die Türkei dagegen – weit mehr als nur freundschaftlich mit Aserbaidschan verbunden – sicherte Baku nach der Eskalation der militärischen Auseinandersetzung um Karabach im April Unterstützung 'bis zum Ende' zu."