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Jugendarbeitslosigkeit in Europa senken

Alexander Graf LambsdorffAlexander Graf Lambsdorff plädiert für Chancen
30.03.2015

In den USA ist es einfacher eine Waffe zu kaufen als französischen Käse. Das Freihandelsabkommen TTIP soll dies ändern. Alexander Graf Lambsdorff erklärt, wie davon besonders junge Menschen in Südeuropa profitieren können. Der Vizepräsident des Europaparlaments wies die harsche Kritik am Abkommen als irrational zurück. Es werden stattdessen Wachstum und Arbeitsplätze geschaffen, erklärte er im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Für Spanien, Italien und Griechenland bedeute TTIP einen Weg aus der hohen Jugendarbeitslosigkeit, betonte Lambsdorff. „Diese Länder sind besonders gut darin, sehr hochwertige Lebensmittel herzustellen, aber in Amerika kann sich die kaum jemand leisten, weil die Zölle so hoch sind.“ Wenn der Markt für diese Lebensmittel in den USA durch das Freihandelsabkommen vergrößert werde, „würden in den südlichen Ländern der EU auch neue Arbeitsplätze gerade für junge Menschen entstehen.“

TTIP-Gegner schüren Ängste

TTIP sei genau was Europa brauche, betonte Lambsdorff. „Kein Kritiker bestreitet, dass es einen Wachstumsimpuls geben wird.“ Die einzig offene Frage sei, wie hoch das Wachstum ausfallen werde. Er warf den TTIP-Gegnern vor, unwahre Behauptungen zu verbreiten und Verunsicherung in der Bevölkerung zu schüren. Lambsdorff erläuterte, dass weder die Buchpreisbindung aufgehoben noch die Theater in Mitleidenschaft gezogen würden. Insbesondere die Warnung vor Gengemüse und Chlorhühnchen seien aus der Luft gegriffen, unterstrich der Freidemokrat.

Eine Absenkung europäischer Standards für Umwelt- und Lebensmittelsicherheit sowie Verbraucherschutz dürften sich die EU-Verhandlungsführer nicht erlauben, erklärte Lambsdorff. Er verdeutlichte: „Sonst lehnt das Europaparlament das Abkommen ab.“

Rechtssicherheit durch internationalen Handelsgerichtshof

Der Freidemokrat sprach sich für die Einrichtung eines öffentlich tagenden internationalen Handelsgerichtshofs aus: „Ein Gerichtshof könnte eine sehr gute Berufungsinstanz sein.“ Die vorgesehenen mit drei Richtern besetzten Schiedsgerichte seien allerdings als erste Instanz sinnvoll.

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