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Die Protestindustrie läuft auf Hochtouren

Das angestrebte Freihandelsabkommen TTIP bleibt umstrittenDas angestrebte Freihandelsabkommen TTIP bleibt umstritten
07.10.2016

Das Freihandelsabkommen TTIP wird heiß diskutiert. Fakten spielen dabei oft eine untergeordnete Rolle. Matthias Bauer, Senior Economist bei der Denkfabrik European Centre for International Political Economy in Brüssel, sprach mit "freiheit.org" über die "TTIP-Protestindustrie" und ihre Ziele. "Die deutschen Bürger – vor allem die an Wirtschaftspolitik wenig interessierten, wenig informierten – wurden in den vergangenen drei Jahren seit Beginn der TTIP-Verhandlungen unbewusst zum Opfer einer professionellen Desinformations-Kampagne", konstatierte Bauer.

Diese Kampagne sei initiiert und orchestriert worden von einem schon seit vielen Jahren bestehenden Netzwerk linker und grüner Gruppen, erläuterte der Politikexperte. "Mit ihren emotional vorgetragenen 'Wahrheiten', die bei vielen Bundesbürgern einen Nerv treffen, wollen sie bestimmen, was Deutschland über TTIP zu denken hat." Diese kognitiven Anker würden auch in Zukunft in den Köpfen vieler Bundesbürger mitschwingen, wenn über die TTIP-Verhandlungen medial berichtet werde, gab er zu bedenken. "Dennoch glaube ich, dass Fakten, die der empirischen Evidenz standhalten, weiterhin enorm wichtig sind und weiterhin mit Augenmaß von den Befürwortern der Verhandlungen vorgetragen werden müssen."

Bauer plädierte für eine breite und vor allem informierte Diskussion über gute Regeln für die globale Arbeitsteilung. "Schlechte oder gar keine Regeln sind ein wesentlicher Grund dafür, warum es in vielen Entwicklungs- und Schwellenändern in vielerlei Hinsicht 'nicht läuft'." Bei TTIP gehe es insbesondere auch um gute Regeln, um die Sicherung und Verbreitung hoher Standards, die von Europäern und Amerikanern gleichermaßen geschätzt würden, führte er aus. 

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