StiftungRaif Badawi Award 2016

Journalistin legt sich mit Vetternwirtschaft an

Khadija Ismayilova am Laptop. Bild: Aziz Karimov, CC BY-SA 4.0, bearbeitet.Khadija Ismayilova am Laptop. Bild: Aziz Karimov, CC BY-SA 4.0, bearbeitet.
07.09.2016

Im Vorfeld der diesjährigen Preisverleihung des Raif Bawadi Award for Courageous Journalists stellt die Stiftung für die Freiheit die Nominierten vor. Heute: Die aserbaidschanische Investigativ-Journalistin Khadija Ismayilova, die nach ihren Berichten über Korruptionsfälle in der Präsidentenfamilie verhaftet wurde und 537 Tage im Gefängnis verbringen musste, bis die scharfe Kritik der Weltgemeinde eine Milderung der Strafe erreichte. "Der Regierung ist das, was ich tue, unangenehm", fasste sie lapidar zusammen. Ismayilova machte klar, dass sie weiter für Rechtsstaatlichkeit kämpfen werde, obwohl das Urteil noch nicht aufgehoben sei.

Ismayilova wagt es, sich zusammen mit ihrem Arbeitgeber Radio Free Europe/Radio Liberty mit Recherchethemen zu befassen, die von den meisten anderen Journalisten in Aserbaidschan als absolutes Tabu angesehen werden. Die Lage im Land ist für Regierungskritiker heikel: Aserbaidschan liegt auf Platz 163 von 180 auf der globalen Rangliste der Pressefreiheit.

Hintergrund

Nachdem der erste Raif Bawadi Award for Courageous Journalists 2015 an den marokkanischen Journalisten Ali Anouzla verliehen wurde, ist es bald wieder soweit und die Auszeichnung wird im Rahmen der Frankfurter Buchmesse am 19. Oktober 2016 zum zweiten Mal verliehen. Die Stiftung für die Freiheit, die Hauptkooperationspartner des Preises ist, stellt bis dahin die einzelnen Nominierten vor.

Der Award wurde ins Leben gerufen, um auf die anhaltende Inhaftierung des saudi-arabischen Bloggers Raif Badawi aufmerksam zu machen, sein Engagement für eine liberale Gesellschaft zu würdigen und andere Journalisten in der arabischen Welt in ihrem Einsatz für Menschenrechte und Meinungsfreiheit zu stärken.

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