HEINRICH: Impfschutz für Entwicklungsländer bedeutet auch mehr Sicherheit für uns
BERLIN. Zu den Ankündigungen Frankreichs, den Vaccine Fund stärker finanziell zu unterstützen, erklärt der Berichterstatter für Weltgesundheit im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Ulrich HEINRICH:
In den Entwicklungsländern sterben Millionen Menschen an Infektionskrankheiten, die in Europa durch breite Impfmaßnahmen keinerlei Gefahr mehr darstellen. Neben wirksamen Impfstoffen fehlen vor allem Infrastruktur und medizinisches Personal, um einen flächendeckenden Impfschutz zu gewährleisten. Dabei liegen die Kosten für eine Dreifach-Impfung gegen Masern, Diphtherie und Tetanus bei weniger als 2 Euro. Die Schaffung von geeigneten Infrastrukturen und die Ausbildung des lokalen Personals für einen umfassenden Impfschutz müssen die entwicklungspolitischen Prioritäten der Gesundheitsvorsorge sein. Für diese Aufgabe hat sich der Vaccine Fund gegründet.
Die Bundesregierung gehört bisher nicht zu den Unterstützern des Vaccine Fund. Dies ist völlig unverständlich, da jede Schwerpunktbildung in der Entwicklungszusammenarbeit nur erfolgreich sein kann, wenn eine medizinische Basisversorgung gewährleistet ist.
Ich fordere die Bundesregierung auf, sich Frankreich anzuschließen und ebenfalls den Vaccine Fund nennenswert zu unterstützen.
Frankreich und Deutschland müssen sich gemeinsam für eine Umschichtung der Gelder der europäischen Entwicklungszusammenarbeit einsetzen, um aus diesem Topf ebenfalls Mittel bereitzustellen.
Bettina Lauer - Telefon (0 30) 2 27-5 57 36 - pressestelle@fdp-bundestag.de