13.05.2003FDP-FraktionLandwirtschaft

HAPPACH-KASAN: Für eine ökologische und kostendeckende Waldbewirtschaftung sorgen

BERLIN. Zum Antrag "Rahmenbedingungen für Waldbesitzer und mittelständische Holzwirtschaft verbessern - Eigentumsrechte stärken" erklärt die Forstexpertin der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Christel HAPPACH-KASAN:

In Deutschland bewirtschaften 1,3 Millionen private Waldbesitzer die Hälfte des Waldes. Sie brauchen gesetzliche Rahmenbedingungen, die eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder gewährleisten und gleichzeitig bei erwerbsorientierter Bewirtschaftung mindestens Kostendeckung ermöglichen. Gerade Kleinwaldbesitzer sind auf den Zuerwerb aus ihrem Waldeigentum angewiesen. Dabei steht die Berücksichtigung der Belange des Natur- und Artenschutzes nicht im Widerspruch zu einer kostendeckenden Bewirtschaftung weder im Kommunal- und Staats-, noch im Privatwald.
Die FDP will das bestehende Bundeswaldgesetz als Rahmenrecht erhalten. Es soll als richtungweisendes Fachgesetz die Leitlinien für die Bewirtschaftung des Staats-, Privat- und Körperschaftswaldes auch weiterhin vorgeben.
Die Vernichtung der Wälder schreitet in den meisten Regionen der Erde unvermindert fort. Das ist eine Verpflichtung für die Regionen im Waldoptimum durch Verminderung der Importe einen Beitrag zur Verringerung des Raubbaus an Wäldern zu leisten. In Deutschland haben die Waldfläche und der Holzvorrat in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen.
Die FDP-Bundestagsfraktion setzt sich für eine Stärkung der Eigentumsrechte deutscher Waldbesitzer sowie für einen deutlichen Abbau bürokratischer Maßnahmen und Regulierungen ein. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Bewirtschaftung des Waldes sollen das Prinzip der Nachhaltigkeit und den Erhalt der Leistungsfähigeit des Ökosystems Wald gewährleisten. Eine kostendeckende Bewirtschaftung muss möglich sein.
Die Emissionen der vergangenen Jahrzehnte haben eine Versauerung der Böden verursacht, die dem Ökosystem Wald schadet und durch Schwermetallauswaschungen das Grundwasser gefährdet. Fachgerecht durchgeführte Bodenschutzkalkungen und Kompensationsdüngungen sind ein wichtiges Instrument, mit dem eine Verbesserung der Bodenbiologie an nahezu allen Waldstandorten bewirkt werden kann. Eine gezielte Weiterentwicklung der Fördermaßnahmen zum Erhalt gesunder Waldböden muss angestrebt werden.
Die FDP fordert eine langfristig angelegte wirtschaftliche Nutzung der Wälder. Naturwaldareale sollten hierbei mosaikartig neben Nutzwaldbereichen bestand haben. Der Einsatz des nachwachsenden Rohstoffes Holz kann den Verbrauch fossiler Brennstoffe verringern und trägt somit zur Entschärfung der weltweit bestehenden CO²-Problematik bei. Die mittelständische Holzwirtschaft sichert in unserem Land mit etwa 60.000 Betrieben rund 600.000 Arbeitsplätze.

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