StiftungMenschenrechte in Pakistan

Gewalt ist Alltag für religiöse Minderheiten

Pakistanische Fahne
26.08.2014

Die Stiftung rückt die Menschenrechte in den Fokus: Mit einer neuen Publikationsserie gewährt sie Einblicke in den weltweiten Einsatz für Freiheit und offene Gesellschaften. In der ersten Ausgabe des neuen Formats geht es um religiöse Minderheiten in Pakistan, auf deren Rücken der interne Identitätskampf im Land ausgetragen wird. Olaf Kellerhoff, Leiter des Referates Asien und Menschenrechte der Stiftung für die Freiheit in Potsdam, setzt sich mit ethnischen und religiösen Spannungen im Land auseinander.

Auch aus dem eigenen Freundeskreis weiß der Stiftungsexperte um den Ernst der Lage vor Ort zu berichten: "Fotos aus Pakistan beinhalten Tod und die anderen zeigen Blumen und Cafés", postete eine pakistanische Freundin von Kellerhoff neulich auf Facebook. Gewalt sei Teil des Alltags in Pakistan. Im Durchschnitt explodieren täglich zwei Bomben, die zwei Menschen töten und vier verletzen. Praktisch jeder der 200 Millionen Pakistanis habe mittlerweile einen Freund oder Familienangehörigen verloren.

"Der Zwang, islamistischer zu sein als konkurrierende Islamisten, und auf Seiten von Extremisten, extremistischer zu sein als konkurrierende Extremisten, führt zu einer Abwärtsspirale und einer dramatischen Verschlechterung der Lage von Nicht-Sunniten", erklärt Kellerhoff. Ein Ende des Trends sei nicht abzusehen. Für ihn ist klar: Der Westen habe in den achtziger Jahren im Kampf um Afghanistan ebenfalls zur Jihadisierung von Sunniten durch Ausbildung, Geld und Propagandaunterstützung beigetragen und könne sich nun nicht aus der Verantwortung stehlen.

Diesen Artikel:

Ähnliche Artikel:

Social Media Button