04.04.2003FDP-FraktionAußenpolitik

GERHARDT: Europa und die USA brauchen einander

BERLIN. Der FDP-Fraktionsvorsitzende, Dr. Wolfgang GERHARDT, schreibt in einer Kolumne für die Esslinger Zeitung (Freitagausgabe):

Der britische Premier Tony Blair hat Recht mit seinem Vorschlag, dass den Vereinten Nationen die Schlüsselrolle beim Wiederaufbau des Irak zukommen muss. Dafür verdient Tony Blair die Unterstützung Europas. Jetzt sollte nicht kleinlich nachgekartet werden. Das irakische Volk wird Hilfe brauchen, wir dürfen diese Hilfe nicht verweigern. Die Vereinten Nationen mögen gegenwärtig einen Rückschlag erleiden. Sie sind auf Dauer aber nicht zu ersetzen. Ihre eigenen Mitglieder haben die Umstände herbeigeführt, die jetzt alle beklagen. Ohne die UN wird ein dauerhafter Wiederaufbau des Irak nicht zu erreichen sein.
Trotz aller Irritationen sind die gemeinsamen transatlantischen Potentiale außerordentlich groß. Europa braucht den Partner USA, es hat weltpolitisch noch nicht richtig Laufen gelernt. Aber auch eine Supermacht braucht Partner. Politische Führung und politische Verantwortung in Deutschland muss darauf achten, dass eine Summe von Gründen des Ärgers, der Emotionen, der Kritik, nicht das an transatlantischen Bindungen zerrinnen lässt, das zu Recht immer Grundpfeiler unserer außenpolitischen Tradition gewesen ist. Der amerikanische Außenminister Powell ist nun nach Brüssel gereist, um einen Schritt auf Europa zuzugehen. Nun sollte die Bundesregierung endlich auch einen Schritt auf die USA zugehen. Europa und die USA brauchen einander.

Isabella Pfaff - Telefon [030] 227-52378 - pressestelle@fdp-bundestag.de

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