28.11.2002FDP-FraktionForschungspolitik

FLACH: Rot-Grün unglaubwürdig bei Klon-Verbot

BERLIN. Zu Äußerungen von Ministerin Bulmahn über ein internationales Klonverbot erklärt die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, Ulrike FLACH:

Das Klonen von Menschen ist in Deutschland verboten und niemand will dieses Verbot aufheben. Ministerin Bulmahn ist mit ihrer vollmundigen Forderung nach einem weltweiten Verbot unglaubwürdig, denn die rot-grüne Koalition war mitschuldig daran, dass gerade dieses Verbot bisher gescheitert ist. Erst Anfang November stellte die entsprechende UN-Kommission ihre Arbeit ein, weil man wegen eines Krachs zwischen Deutschland und den USA zu keinem Ergebnis kam. Wenn Frau Bulmahn nun für Herbst 2003 eine Chance für ein weltweites Verbot sieht, hat sie sich selbst den Zeitverzug zuzuschreiben.
Aus Sicht der FDP hat die Bundesregierung ungeschickt taktiert und die Verhandlungen durch die Einbeziehung des therapeutischen Klonens überfrachtet. Zudem hat man den Amerikanern vorgeworfen, sie wollten gar kein Klonverbot. Das ist Unsinn, der aber zeigt, wie schlecht die deutsch-amerikanischen Beziehungen nach wie vor sind.
Die Bundesregierung muss schnellstens den Minimalkonsens suchen, also sich für ein weltweites Verbot des reproduktiven Klonens einsetzen. Das ist die Methode, die der Italiener Antinori anwenden will. In dieser Frage darf es keinen "deutschen Weg" geben, sondern nur eine weltweite bindende Vereinbarung. Wenn die Verhandlungen erst im Herbst 2003 beginnen, werden sie frühestens 2005 zu einer Konvention führen. Dann wird das erste Klon-Baby möglicherweise bereits im Kindergartenalter sein.

Bettina Lauer - Telefon 0 30/2 27-5 57 36 - pressestelle@fdp-bundestag.de

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