06.05.2016In Mexiko-Stadt ist es um die Luftqualität äußerst schlecht bestellt. Zwei dort ansässige Mexiko-Experten der Stiftung für die Freiheit, Nachwuchswissenschaftler Adrian Foerster und Projektassistentin Susanne Göggel, berichten über dramatische Verkehrsprobleme und sinnlose Verbotspolitik. "Seit dem 5. April gilt ein Fahrverbot für Autos an jeweils einem Wochentag, der nach der letzten Ziffer des Nummernschildes bestimmt wird", so Foerster und Göggel. Allerdings gebe es große Zweifel an dem Sinn des Programms. Die Stiftungsexperten unterstreichen: "Eine liberale Lösung kann nicht darauf abzielen, Bürger mit Verboten umzuerziehen."
So habe Forschungsarbeit der University of California in Berkeley belegt, dass vergangene Auflagen des Programms nicht zu weniger, sondern zu mehr Luftverschmutzung führten. Die Bewohner seien nicht wie beabsichtigt auf sauberere Verkehrsmittel umgestiegen. Vielmehr hätten sie sich stattdessen zumeist ältere Zweitwagen angeschafft und diese genutzt, wenn die Erstwagen nicht fahren dürfen. "Andere Mexikaner nutzen ihre Erstwagen verstärkt nachts oder am Wochenende", erläutern Foerster und Göggel.
"Niemand zweifelt an der Notwendigkeit, die Luftqualität in der Megastadt zu verbessern", betonen die Mexiko-Experten. "Erkrankungen der Atemwege betreffen viele Bewohner. Von Sport im Freien wird abgeraten." Laut Umweltministerium sei der Verkehr am stärksten für die Verschmutzung verantwortlich. Allerdings trägt aus Sicht der Stiftung auch der Zustand der öffentlichen Verkehrsmittel zum Auto-Problem bei. "Das Metrosystem, das in den achtziger Jahren entwickelt und seitdem nur wenig ausgebaut wurde, ist mit dem Bevölkerungswachstum der Hauptstadt und ihrer Vororte komplett überfordert", stellen sie fest. "Private Minibusse fallen vor allem durch die gefährliche Fahrweise ihrer Fahrer auf; der neue Metrobus ist genauso überfüllt wie die Metro."
Es gelte deshalb, in diesem Bereich Anreize für umweltfreundliches Handeln zu schaffen. "Eine solche Maßnahme wäre ein schlüssiges Gesamtkonzept für einen flächendeckenden Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs", geben Foerster und Göggel zu bedenken. "Eine kurzfristige Lösung ist das Metrobus-System; die Kosten und die Bauzeit von Schnellbussystemen sind viel geringer als von Metro- oder Straßenbahnen. Aber da Metrolinien viel leistungsfähiger und schneller als Schnellbuslinien sind, wird der Bau von weiteren Metrolinien auf lange Sicht unausweichlich sein." Auch der Straßenverkehr könnte durch die Nutzung von Big Data effizienter organisiert werden.
Fahrverbot wird erneut nach hinten losgehen
Mexiko-StadtIn Mexiko-Stadt ist es um die Luftqualität äußerst schlecht bestellt. Zwei dort ansässige Mexiko-Experten der Stiftung für die Freiheit, Nachwuchswissenschaftler Adrian Foerster und Projektassistentin Susanne Göggel, berichten über dramatische Verkehrsprobleme und sinnlose Verbotspolitik. "Seit dem 5. April gilt ein Fahrverbot für Autos an jeweils einem Wochentag, der nach der letzten Ziffer des Nummernschildes bestimmt wird", so Foerster und Göggel. Allerdings gebe es große Zweifel an dem Sinn des Programms. Die Stiftungsexperten unterstreichen: "Eine liberale Lösung kann nicht darauf abzielen, Bürger mit Verboten umzuerziehen."
So habe Forschungsarbeit der University of California in Berkeley belegt, dass vergangene Auflagen des Programms nicht zu weniger, sondern zu mehr Luftverschmutzung führten. Die Bewohner seien nicht wie beabsichtigt auf sauberere Verkehrsmittel umgestiegen. Vielmehr hätten sie sich stattdessen zumeist ältere Zweitwagen angeschafft und diese genutzt, wenn die Erstwagen nicht fahren dürfen. "Andere Mexikaner nutzen ihre Erstwagen verstärkt nachts oder am Wochenende", erläutern Foerster und Göggel.
Öffentliche Verkehrsmittel sind komplett überfordert
"Niemand zweifelt an der Notwendigkeit, die Luftqualität in der Megastadt zu verbessern", betonen die Mexiko-Experten. "Erkrankungen der Atemwege betreffen viele Bewohner. Von Sport im Freien wird abgeraten." Laut Umweltministerium sei der Verkehr am stärksten für die Verschmutzung verantwortlich. Allerdings trägt aus Sicht der Stiftung auch der Zustand der öffentlichen Verkehrsmittel zum Auto-Problem bei. "Das Metrosystem, das in den achtziger Jahren entwickelt und seitdem nur wenig ausgebaut wurde, ist mit dem Bevölkerungswachstum der Hauptstadt und ihrer Vororte komplett überfordert", stellen sie fest. "Private Minibusse fallen vor allem durch die gefährliche Fahrweise ihrer Fahrer auf; der neue Metrobus ist genauso überfüllt wie die Metro."
Es gelte deshalb, in diesem Bereich Anreize für umweltfreundliches Handeln zu schaffen. "Eine solche Maßnahme wäre ein schlüssiges Gesamtkonzept für einen flächendeckenden Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs", geben Foerster und Göggel zu bedenken. "Eine kurzfristige Lösung ist das Metrobus-System; die Kosten und die Bauzeit von Schnellbussystemen sind viel geringer als von Metro- oder Straßenbahnen. Aber da Metrolinien viel leistungsfähiger und schneller als Schnellbuslinien sind, wird der Bau von weiteren Metrolinien auf lange Sicht unausweichlich sein." Auch der Straßenverkehr könnte durch die Nutzung von Big Data effizienter organisiert werden.
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