17.04.2015Das Freihandelsabkommen TTIP ist wichtig für die künftige Ordnung der Welt. Über historische Wurzeln und Weichstellungen für die Zukunft schreibt FDP-Bundesvorstandsmitglied Karl-Heinz Paqué in einem Gastbeitrag für die „Süddeutsche Zeitung“. Seit dem ersten Allgemeinen Handels- und Zollabkommen 1947 und der Gründung der Welthandelsorganisation (WTO) 1995 werde es immer komplizierter, globale Einigungen zu erreichen. TTIP sei die Chance für Europa und die USA, gemeinsam Standards zu setzen und als Vorbild zu dienen, betont Paqué.
„Wer die Logik der Handelspolitik verstehen will, muss weit zurückschauen - mindestens 70 Jahre“, erläuterte der Freidemokrat. Die WTO, der inzwischen 160 Staaten angehören, die 90 Prozent des Welthandels abdecken, ist die bis heute fortwirkende Konsequenz aus der Erkenntnis, dass auch wirtschaftlicher Protektionismus zum Ausbruch des Weltkriegs beigetragen hat. Die WTO-Prinzipien seien heute fast weltweit anerkannt, erklärt Paqué.
Die WTO-Verhandlungsrunden zur Zollsenkung dauerten aber mit den Jahren immer länger, da mehr Staaten beteiligt seien, die sich darüber hinaus auf sehr unterschiedlichen Entwicklungsstufen befänden, gibt der Freidemokrat zu bedenken. „Wegen dieser Probleme gehen immer mehr Nationen dazu über, Freihandelsabkommen bilateral auszuhandeln, meist mit Ländern, die in ihrer geografischen Nachbarschaft liegen oder die zu wichtigen Handelspartnern wurden.“
Die Hoffnung sei, dass die bilateralen Zonen „als offene Clubs des Freihandels zu einem weltweiten System zusammenwachsen“, verdeutlicht Paqué. TTIP würde den größten Club dieser Art schaffen, auf dessen Territorium fast 40 Prozent der globalen Wertschöpfung erzeugt werden und zirka 50 Prozent des weltweiten Handels stattfinden. „Es besteht kein Zweifel, dass TTIP zu einer Blaupause für die ganze Welt werden könnte - mit Regeln und Standards, die sich in den kommenden Jahrzehnten global durchsetzen“, unterstricht er.
„Es geht um weit mehr als die durchaus beachtlichen Impulse eines TTIP für die amerikanische und die europäische Wirtschaft“, hebt Paqué hervor. „Die Aussicht, die Globalisierung in einen Rahmen einzubetten, der auch für die ferne Zukunft freiheitliche Rechte, verlässliche Standards und faire Verfahren sichert“ übertreffe alle prognostizierten Wachstumszahlen an Bedeutung.
Ein offener Club als Vorbild
Gemeinsam neue, internationale Standards festlegenDas Freihandelsabkommen TTIP ist wichtig für die künftige Ordnung der Welt. Über historische Wurzeln und Weichstellungen für die Zukunft schreibt FDP-Bundesvorstandsmitglied Karl-Heinz Paqué in einem Gastbeitrag für die „Süddeutsche Zeitung“. Seit dem ersten Allgemeinen Handels- und Zollabkommen 1947 und der Gründung der Welthandelsorganisation (WTO) 1995 werde es immer komplizierter, globale Einigungen zu erreichen. TTIP sei die Chance für Europa und die USA, gemeinsam Standards zu setzen und als Vorbild zu dienen, betont Paqué.
„Wer die Logik der Handelspolitik verstehen will, muss weit zurückschauen - mindestens 70 Jahre“, erläuterte der Freidemokrat. Die WTO, der inzwischen 160 Staaten angehören, die 90 Prozent des Welthandels abdecken, ist die bis heute fortwirkende Konsequenz aus der Erkenntnis, dass auch wirtschaftlicher Protektionismus zum Ausbruch des Weltkriegs beigetragen hat. Die WTO-Prinzipien seien heute fast weltweit anerkannt, erklärt Paqué.
Die WTO-Verhandlungsrunden zur Zollsenkung dauerten aber mit den Jahren immer länger, da mehr Staaten beteiligt seien, die sich darüber hinaus auf sehr unterschiedlichen Entwicklungsstufen befänden, gibt der Freidemokrat zu bedenken. „Wegen dieser Probleme gehen immer mehr Nationen dazu über, Freihandelsabkommen bilateral auszuhandeln, meist mit Ländern, die in ihrer geografischen Nachbarschaft liegen oder die zu wichtigen Handelspartnern wurden.“
Offene Clubs des Freihandels
Die Hoffnung sei, dass die bilateralen Zonen „als offene Clubs des Freihandels zu einem weltweiten System zusammenwachsen“, verdeutlicht Paqué. TTIP würde den größten Club dieser Art schaffen, auf dessen Territorium fast 40 Prozent der globalen Wertschöpfung erzeugt werden und zirka 50 Prozent des weltweiten Handels stattfinden. „Es besteht kein Zweifel, dass TTIP zu einer Blaupause für die ganze Welt werden könnte - mit Regeln und Standards, die sich in den kommenden Jahrzehnten global durchsetzen“, unterstricht er.
„Es geht um weit mehr als die durchaus beachtlichen Impulse eines TTIP für die amerikanische und die europäische Wirtschaft“, hebt Paqué hervor. „Die Aussicht, die Globalisierung in einen Rahmen einzubetten, der auch für die ferne Zukunft freiheitliche Rechte, verlässliche Standards und faire Verfahren sichert“ übertreffe alle prognostizierten Wachstumszahlen an Bedeutung.
Hier finden Sie den Gastbeitrag in voller Länge.