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Der pakistanische Erdogan

Imran Khan. Bild: CC BY-SA 3.0 commons.wikipedia.org / Jawad Zakariya / bearbeitet.Imran Khan. Bild: CC BY-SA 3.0 commons.wikipedia.org / Jawad Zakariya / bearbeitet.
31.07.2018

Bei den pakistanischen Parlamentswahlen hat das ehemalige Cricket-Idol Imran Khan einen historischen Sieg eingefahren. Ronald Meinardus, Regionalbüroleiter Südasien der Stiftung für die Freiheit, nimmt den neuen starken Mann in Islamabad unter die Lupe. Im Vergleich zu seinem früheren Auftreten sei Khan konservativer und religiöser geworden, einstige liberale Positionen habe er abgelegt. In Interviews nenne Khan den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan als Vorbild. "In die Richtung einer stärkeren islamischen Ausrichtung weisen auch die ersten öffentlichen Äußerungen des Wahlsiegers", konstatiert Meinardus.

"Kaum wurden die ersten Ergebnisse bekannt, entbrannte ein Streit über die Gültigkeit der Resultate", berichtet der Pakistan-Experte. "Tatsächlich waren mehrere Spitzenfunktionäre kurz vor dem Urnengang disqualifiziert worden." Auch die Position des Militärs habe eine Rolle gespielt: Politische Beobachter seien sich einig, dass Khan auch deswegen gewonnen habe, weil sein Hauptwidersacher Nawaz Sharif beim mächtigen Militär Pakistans in Ungnade gefallen war. Drei Wochen vor der Wahl hatte ein Gericht den Ex-Premier Sharif wegen Korruption zu einer zehnjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. "Die Wahlen fanden vor dem Hintergrund von Vorwürfen der Einmischung des vom Militär geleiteten Establishments und der Justiz als politischer Akteur statt", heißt es in dem vorläufigen Bericht der internationalen Wahlbeobachter. Außerdem seien die Behinderungen der Medien und die Einschränkungen der Pressefreiheit negativ aufgefallen.

Lesen Sie hier die Analyse von Ronald Meinardus in voller Länge. (ch)

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