27.05.2016Für die "Neue Zürcher Zeitung" hat Joachim Güntner sich des Themas freiheitliche Politik in Deutschland angenommen. Er blickt von den historischen Wurzeln über die aktuellen Wahlerfolge bis in eine mögliche Zukunft. "In Deutschland hatten schon die Verfechter der Verbindung von Ordoliberalismus und Sozialer Marktwirtschaft in der Nachkriegszeit ihren Liberalismus als Neoliberalismus verstanden. In dieser Tradition steht die FDP noch heute", erklärte Güntner.
Er lässt FDP-Chef Christian Lindner zu Wort kommen, um die Freien Demokraten und ihren liberalen Ansatz zu erklären: "Zugleich ist sie laut Lindner die einzige Partei in Deutschland, die individualistisch denke, während die Konkurrenz entweder den Vorrang der Ökologie oder konservativer Werte oder der Sozialstaatlichkeit betone oder gar wieder Ideen von Volksgemeinschaft hervorkrame."
Güntner führte aus, dass aus Lindners Sicht Liberalismus eine Haltung sei. Es zeige sich im Blick aufs Leben, in Neugier, Grosszügigkeit, Verantwortungsgefühl und Unternehmergeist. "Sie könnte es damit jedoch schwer haben in einer verängstigten Gesellschaft, in welcher Linke das solidarische Teilen beschwören, Konservative auf kollektive kulturelle Identität setzen und die Jungen einem sozialen Konformismus anhängen, für den Mainstream-Zugehörigkeit kein Schimpfwort mehr ist."
Der deutsche Liberalismus unter der Lupe
Liberalismus ist eine Haltung, zu diesem Schluss kommt Joachim Güntner für die "NZZ"Für die "Neue Zürcher Zeitung" hat Joachim Güntner sich des Themas freiheitliche Politik in Deutschland angenommen. Er blickt von den historischen Wurzeln über die aktuellen Wahlerfolge bis in eine mögliche Zukunft. "In Deutschland hatten schon die Verfechter der Verbindung von Ordoliberalismus und Sozialer Marktwirtschaft in der Nachkriegszeit ihren Liberalismus als Neoliberalismus verstanden. In dieser Tradition steht die FDP noch heute", erklärte Güntner.
Er lässt FDP-Chef Christian Lindner zu Wort kommen, um die Freien Demokraten und ihren liberalen Ansatz zu erklären: "Zugleich ist sie laut Lindner die einzige Partei in Deutschland, die individualistisch denke, während die Konkurrenz entweder den Vorrang der Ökologie oder konservativer Werte oder der Sozialstaatlichkeit betone oder gar wieder Ideen von Volksgemeinschaft hervorkrame."
Güntner führte aus, dass aus Lindners Sicht Liberalismus eine Haltung sei. Es zeige sich im Blick aufs Leben, in Neugier, Grosszügigkeit, Verantwortungsgefühl und Unternehmergeist. "Sie könnte es damit jedoch schwer haben in einer verängstigten Gesellschaft, in welcher Linke das solidarische Teilen beschwören, Konservative auf kollektive kulturelle Identität setzen und die Jungen einem sozialen Konformismus anhängen, für den Mainstream-Zugehörigkeit kein Schimpfwort mehr ist."