BRÜDERLE: IG Metall verspielt letzten Kredit
BERLIN. Zu den anhaltenden Personalquerelen bei der IG-Metall erklärt der stellvertretende Vorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Rainer BRÜDERLE:
Die IG Metall verspielt ihren letzten Kredit in der Öffentlichkeit. Gerade die bockbeinige Haltung von IG-Metall-Vize Peters zeigt: Manche Funktionären kümmern sich schon lange nicht mehr um die Interessen der Arbeitnehmer, sondern nur um den eigenen Machterhalt. Mit dem maroden Haufen von der IG Metall ist tarifpolitisch nichts mehr anzufangen. Dabei geht es nicht um Köpfe. Es geht nicht um Zwickel, Peters oder Huber. Es geht um Konzepte für einen notwendigen Systemwechsel in der Tarifpolitik.
Die Bundesregierung sollte endlich ihren Teil dazu beitragen, dass die unsinnigen Machtspielchen in der IG-Metall keine volkswirtschaftlichen Schäden hinterlassen. Statt sich weiter als Schutzpatron der Gewerkschaften aufzuspielen, sollte Grün-Rot endlich die gesetzliche Grundlage für betriebliche Bündnisse für Arbeit schaffen. Der Flächentarifvertrag alter Prägung zementiert die Macht der Gewerkschaftsbosse. Damit muss Schluss sein. Wir brauchen verbindliche Öffnungsklauseln, die betriebsnahe Lösungen möglich machen. Die Fremdbestimmung der Betriebe durch realitätsferne Funktionäre aus den Zentralen ist endgültig gescheitert. Sollen die nächsten Tarifverhandlungen nicht in einem ähnlichen Chaos enden wie der vergangene IG-Metall-Arbeitskampf im Osten, braucht die Lohnfindung in Deutschland eine neue Rechtsgrundlage. Doch da traut sich die Bundesregierung nicht ran.
Bettina Lauer - Telefon [030] 227-55736 - pressestelle@fdp-bundestag.de