30.04.2014Ein Gericht in Ägypten hat 683 Islamisten zum Tode verurteilt. Ronald Meinardus von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Kairo sieht diese Entscheidung als Teil einer seit mehreren Monaten andauernden Kampagne gegen die Muslimbruderschaft. "Das steht natürlich in einem politischen Zusammenhang", sagte Meinardus im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur. Die Muslimbrüder würden politisch marginalisiert, durch die Justiz kriminalisiert und durch die Sicherheitskräfte liquidiert.
Inzwischen seien die Islamisten eingeschüchtert, die meisten von ihnen im Untergrund verschwunden, sagte Meinardus. Vereinzelt gebe es aber noch Umzüge und Demonstrationen. "Es ist das Ziel, sie mundtot zu machen. Und das zielt durchaus auch auf die Präsidentschaftswahlen Ende Mai."
Die nächste Präsidentschaftswahl findet am 26. und 27. Mai statt. Der ehemalige Militärchef Abdel-Fattah al-Sisi, der maßgeblich den Sturz des Präsidenten Mohammed Mursi betrieben hatte, gilt dabei als Favorit. Am Wochenende hatte ein Bündnis von Mursi-Anhängern einen Wahlboykott angekündigt und den Urnengang als Farce bezeichnet.
Meinardus wies daraufhin, dass die Muslimbruderschaft an dieser Wahl ohnehin nicht mit einem eigenen Kandidaten beteiligt sein werde. Der Sieg des früheren Armeechefs al-Sisi sei schon jetzt sicher. "Die Frage ist nicht, ob Sisi gewinnt oder nicht", so Meinardus. Die Frage sei nur noch, wie deutlich er gewinnen wird.
Ägypten: "Es ist das Ziel, sie mundtot zu machen"
Ronald Meinardus in KairoEin Gericht in Ägypten hat 683 Islamisten zum Tode verurteilt. Ronald Meinardus von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Kairo sieht diese Entscheidung als Teil einer seit mehreren Monaten andauernden Kampagne gegen die Muslimbruderschaft. "Das steht natürlich in einem politischen Zusammenhang", sagte Meinardus im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur. Die Muslimbrüder würden politisch marginalisiert, durch die Justiz kriminalisiert und durch die Sicherheitskräfte liquidiert.
Inzwischen seien die Islamisten eingeschüchtert, die meisten von ihnen im Untergrund verschwunden, sagte Meinardus. Vereinzelt gebe es aber noch Umzüge und Demonstrationen. "Es ist das Ziel, sie mundtot zu machen. Und das zielt durchaus auch auf die Präsidentschaftswahlen Ende Mai."
Die nächste Präsidentschaftswahl findet am 26. und 27. Mai statt. Der ehemalige Militärchef Abdel-Fattah al-Sisi, der maßgeblich den Sturz des Präsidenten Mohammed Mursi betrieben hatte, gilt dabei als Favorit. Am Wochenende hatte ein Bündnis von Mursi-Anhängern einen Wahlboykott angekündigt und den Urnengang als Farce bezeichnet.
Meinardus wies daraufhin, dass die Muslimbruderschaft an dieser Wahl ohnehin nicht mit einem eigenen Kandidaten beteiligt sein werde. Der Sieg des früheren Armeechefs al-Sisi sei schon jetzt sicher. "Die Frage ist nicht, ob Sisi gewinnt oder nicht", so Meinardus. Die Frage sei nur noch, wie deutlich er gewinnen wird.