20.02.2006FDP-FraktionAußenpolitik

ADDICKS: Entwicklungshilfemittel für Kopfgeld?

BERLIN. Zu den Meldungen über die Aussetzung von Kopfgeldern auf die dänischen Karikaturisten in Indien erklärt der Sprecher für Entwicklungszusammenarbeit der FDP-Bundestagsfraktion, Karl ADDICKS:

Schwer zu glauben, aber auf ausdrückliche Nachfrage bestätigt: Ein Minister des indischen Bundesstaats Uttar Pradesh verspricht ein Kopfgeld in Millionenhöhe auf die Zeichner der umstrittenen Mohammed-Karikaturen. Gläubige Muslime in aller Welt sind nun aufgerufen, ähnlich wie damals bei Salman Rushdie, die Zeichner zu ermorden.
Dass ein Regierungsverantwortlicher auf diese Weise Öl ins Feuer gießt, ist allein schon schwer zu glauben. Dieser Minister gehörte sofort aus dem Amt entfernt. Schlimm ist es, solche Nachrichten aus einem Land zu hören, das von deutscher Entwicklungshilfe profitiert. Immerhin hat Indien, und damit auch der Unionsstaat Uttar Pradesh, allein 2003 ca. 95 Millionen Euro an bilateralen Entwicklungsgeldern erhalten. Die Frage, ob Indien weiterhin Schwerpunktland deutscher Entwicklungszusammenarbeit bleiben kann, stellt sich ob solcher Nachrichten erneut.

Knut Steinhäuser
Telefon: (030) 227-52378
pressestelle@fdp-bundestag.de262-addicks-indienskopfgeld_auf_karikaturisten_0.pdf

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