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Große Koalition hat keine Ideen für Rentenmodell der Zukunft

Johannes Vogel übt Kritik an den Rentenplänen der Großen KoalitionJohannes Vogel übt Kritik an den Rentenplänen der Großen Koalition
26.02.2018

Seit Einführung der Rente mit 63 sind laut Medienberichten schon ungefähr 650.000 Menschen abschlagsfrei vorzeitig in den Ruhestand gegangen – mit hohen Kosten zur Folge. Dieses Modell sei ein Wahlkampfgeschenk von Union und SPD für eine einzige Generation gewesen, kritisiert der rentenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Johannes Vogel. "Jetzt nehmen viel mehr Menschen diese Möglichkeit in Anspruch, als von Union und SPD erwartet wurde – mit allen daraus folgenden Problemen", konstatiert er. Mit Blick auf Finanzierbarkeit und Generationengerechtigkeit sei dieser Ansatz verantwortungslos. Für ihn ist klar: Ein flexibles Renteneintrittsalter ist überfällig.

Der Koalitionsvertrag der angehenden Großen Koalition mache leider genau dort weiter, wo die Rentenpläne der alten aufhörten: Die zusätzlichen Kosten für neu vereinbarte Rentenleistungen würden sich bis 2030 auf zirka 130 bis 170 Milliarden Euro summieren, rechnet Vogel vor. "Das belastet insbesondere Geringverdiener und die nachfolgenden Generationen, denn sie werden das über höhere Beiträge bezahlen müssen", unterstreicht er.

Außerdem ermögliche das aktuelle System mit starrem Renteneintrittsalter keinerlei Differenzierung nach individuellen Erwerbsverläufen, bemängelt Vogel. Sein Fazit: "Dieser Koalitionsvertrag liefert leider keine Ideen für ein Rentenmodell der Zukunft." Die Fraktion der Freien Demokraten fordere stattdessen die Einführung "eines modernen Rentensystems mit wirklich flexiblen Einstieg und ohne Hinzuverdienstgrenzen", führt er aus. (ch)

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