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Westbalkan: Hochwasser und Trauer

HochwasserWestbalkan: Hochwasser und Trauer
23.05.2014

Kroaten, Bosnier und Serben betrauern die Toten des Hochwassers, das in der vergangenen Woche weite Landesteile überschwemmte, die Grenzen staatlichen Krisenmanagements aufzeigte und eine Welle freiwilligen Engagements erzeugte, schildert Charles du Vinage, Balkan-Experte der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Belgrad.

Der Schaden beziffert sich nach ersten Schätzungen auf jeweils eine Milliarde Euro für Bosnien-Herzegowina und Serbien. In Kroatien geht der Schaden in die Millionen. Kroatien und Serbien können auf Hilfe aus dem EU-Solidaritätsfond hoffen, für Bosnien-Herzegowina, das noch keinen Kandidatenstatus hat, würden Lösungen gefunden, versprach die für Katastrophenhilfe zuständige EU-Kommissarin Kristalina Georgieva.

Bosnien-Herzegowina hatte einen, Serbien drei Tage der Trauer ausgerufen. Über die Zahl der Toten gibt es nur unbestimmte Angaben, bisher bewegt sie sich im zweistelligen Bereich. Die Radioprogramme – öffentliche wie private – spielen statt Pop vom Band nun ungewohnt übereinstimmend getragene klassische Musik. Trauermärsche von Chopin, den "Hummelflug" von Rimsky-Korsakoff oder besinnliche Klavierstücke von Brahms begleiten den aus den Fugen geratenen Alltag.

Schon vor dem Zurückweichen des Hochwassers ist gewiss, dass es die seit über 120 Jahren größte Flutkatastrophe war, die die Länder des westlichen Balkan erlebt haben. Aus dem All aufgenommene Bilder illustrieren, wie sich die Donau und ihre Nebenflüsse – die Drina, die Save und die Morava – mehrere hundert Meter weit ins Landesinnere erstrecken. Nach den Trockenperioden der vergangenen Jahre deutete sich in diesem Jahr erstmals wieder eine gute Ernte von Getreide und Mais an. Nun spannt sich dort statt eines Ährenmeers ein Wasserteppich.

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