24.09.2013Es ist Zeit, dem Freiheitsbegriff neues Leben einzuhauchen, und zwar jenseits akademischer und politischer Diskurse, findet Ulf Poschardt, stellvertretender Chefredakteur der "Welt am Sonntag". In seiner "Rede zur Freiheit" im Museum Kunstpalast in Düsseldorf wies er darauf hin, dass sich Freiheit in sehr verschiedenen Formen manifestieren könne. "Freiheit und Liberalismus sind eben nicht nur Ralf Dahrendorf, John Stuart Mill und Karl Popper sowie kluge Essays über den Liberalismus, sondern auch die Sex Pistols, Charlie Chaplin, Diego Maradona."
So waren Großbritanniens ehemalige Premierministerin und Radikalreformerin Margaret Thatcher und die skandalumwitterten Punkrocker der "Sex Pistols" letztlich zwei Seiten derselben Freiheitsmedaille, analysiert Poschardt. Beide hätten auf ihre Art gegen die herrschenden Zustände rebelliert: Die Eine kämpfte gegen die Macht der Gewerkschaften und die starre Klassengesellschaft, die anderen begehrten gegen gesellschaftliche Konventionen und das Establishment im Allgemeinen auf.
Freigeister und Unangepasste macht er auch im Sport, in Film und Fernsehen und in der Szene der IT-Unternehmer ausfindig. Der moderne, politische Liberalismus müsse diese Erscheinungsformen der Freiheit stärker in den Blick nehmen, fordert Poschardt. "Der etablierten und damit konservativen Pflege des Liberalismus muss eine rebellische, revoltierende, anti-elitäre, raue und rohe Denkschule und Kultur hinzugefügt werden um das Reden zur Freiheit aus dem Kerker ihres Historismus und ihrer pragmatischen Nützlichkeit zu schleudern."
Was die Sex Pistols und Maggie Thatcher gemeinsam haben
Es ist Zeit, dem Freiheitsbegriff neues Leben einzuhauchen, und zwar jenseits akademischer und politischer Diskurse, findet Ulf Poschardt, stellvertretender Chefredakteur der "Welt am Sonntag". In seiner "Rede zur Freiheit" im Museum Kunstpalast in Düsseldorf wies er darauf hin, dass sich Freiheit in sehr verschiedenen Formen manifestieren könne. "Freiheit und Liberalismus sind eben nicht nur Ralf Dahrendorf, John Stuart Mill und Karl Popper sowie kluge Essays über den Liberalismus, sondern auch die Sex Pistols, Charlie Chaplin, Diego Maradona."
So waren Großbritanniens ehemalige Premierministerin und Radikalreformerin Margaret Thatcher und die skandalumwitterten Punkrocker der "Sex Pistols" letztlich zwei Seiten derselben Freiheitsmedaille, analysiert Poschardt. Beide hätten auf ihre Art gegen die herrschenden Zustände rebelliert: Die Eine kämpfte gegen die Macht der Gewerkschaften und die starre Klassengesellschaft, die anderen begehrten gegen gesellschaftliche Konventionen und das Establishment im Allgemeinen auf.
Den Freiheitsbegriff aus dem Kerker des Historismus befreien
Redner Poschardt, Liberale Lindner und Gerhardt m Robert-Schumann-Saal im Museum Kunstpalast in Düsseldorf (Bild: Stiftung für die Freiheit)
Freigeister und Unangepasste macht er auch im Sport, in Film und Fernsehen und in der Szene der IT-Unternehmer ausfindig. Der moderne, politische Liberalismus müsse diese Erscheinungsformen der Freiheit stärker in den Blick nehmen, fordert Poschardt. "Der etablierten und damit konservativen Pflege des Liberalismus muss eine rebellische, revoltierende, anti-elitäre, raue und rohe Denkschule und Kultur hinzugefügt werden um das Reden zur Freiheit aus dem Kerker ihres Historismus und ihrer pragmatischen Nützlichkeit zu schleudern."
Eingeleitet wurde Poschardts Rede vom Landeschef der NRW-FDP, Christian Lindner, und dem Vorsitzenden der Stiftung für die Freiheit, Wolfgang Gerhardt. Lindner bemängelte, dass es vor allem die politischen Gegenspieler der Liberalen seien, die heute den Freiheitsbegriff definierten. Fehlentwicklungen würden immer dem Markt, aber nie dem Staat zugeschrieben. Gerhardt wies darauf hin, dass die Freiheit ein einzigartiger Wert sei, der nicht relativiert werden könne.