25.08.2016In einem Gastbeitrag für "Focus Online" erinnert FDP-Vize Wolfgang Kubicki an den verstorbenen früheren Bundespräsidenten und Parteivorsitzenden Walter Scheel. Kubicki stellt fest: Ohne Scheel ist die deutsche Einheit nicht vorstellbar. "Hinter seiner rheinischen Frohnatur steckte ein leidenschaftlicher Streiter für ein weltoffenes, ein freiheitliches und vor allem ein wiedervereinigtes Deutschland", betont der FDP-Vize. "Er konnte beinhart sein, wenn er etwas durchsetzen wollte."
In der Vorphase der sozialliberalen Koalition sei diese Fähigkeit deutlich zur Geltung gekommen. "Ende der 1960er Jahre war seine FDP, der er seit 1968 vorstand, extrem verunsichert. Die große Koalition unter Kurt-Georg Kiesinger regierte, während die Freien Demokraten als einzige Opposition in unvergleichlicher zahlenmäßiger Unterlegenheit im Bundestag in eine Sinnkrise kamen", erläutert Kubicki.
"Walter Scheel war sich bewusst, dass die ausschließliche Fixierung auf die CDU für die Liberalen eine machtpolitische und damit Gestaltungseinschränkung mit sich bringen würde", so der FDP-Vize weiter. Im Grunde sei es eine politische Hasardeuraktion gewesen, die Freien Demokraten auf eine neue Koalitionsliebe einzustellen. Letztlich sei dies Scheel gelungen. In der sozialliberalen Koalition unter Willy Brandt sei eine neue Ära in der Bundesrepublik eingeleitet worden, die die politische Kultur verändert habe.
"Bis zur 1972er Schicksalswahl hatte Walter Scheel als Bundesaußenminister den Grundstein für die Neue Ostpolitik gelegt, die ein Meilenstein auf dem Weg zur deutschen Wiedervereinigung wurde", erinnert Kubicki. Scheel habe die extrem schwierige Aussöhnung mit Polen und der Sowjetunion betrieben und gehöre mit Willy Brandt zu den Architekten der Entspannungspolitik. "Er hat im Ausland für ein freundliches und weltoffenes Deutschland geworben und hat für sein ehrliches und ernsthaftes Streben Achtung und Sympathie erhalten. Ohne sein Wirken ist die deutsche Einheit für mich nicht vorstellbar", unterstreicht der Freidemokrat.
Kubicki resümiert: "Walter Scheel war Angehöriger der Kriegsgeneration. Er baute die Bundesrepublik aus den Trümmern des Zweiten Weltkrieges mit auf. Er war einer der Letzten der ersten Stunde. Er wird uns schmerzlich fehlen. Sein Lebenswerk bleibt."
Walter Scheel baute die Republik aus den Trümmern mit auf
Die Freien Demokraten trauern um Walter ScheelIn einem Gastbeitrag für "Focus Online" erinnert FDP-Vize Wolfgang Kubicki an den verstorbenen früheren Bundespräsidenten und Parteivorsitzenden Walter Scheel. Kubicki stellt fest: Ohne Scheel ist die deutsche Einheit nicht vorstellbar. "Hinter seiner rheinischen Frohnatur steckte ein leidenschaftlicher Streiter für ein weltoffenes, ein freiheitliches und vor allem ein wiedervereinigtes Deutschland", betont der FDP-Vize. "Er konnte beinhart sein, wenn er etwas durchsetzen wollte."
In der Vorphase der sozialliberalen Koalition sei diese Fähigkeit deutlich zur Geltung gekommen. "Ende der 1960er Jahre war seine FDP, der er seit 1968 vorstand, extrem verunsichert. Die große Koalition unter Kurt-Georg Kiesinger regierte, während die Freien Demokraten als einzige Opposition in unvergleichlicher zahlenmäßiger Unterlegenheit im Bundestag in eine Sinnkrise kamen", erläutert Kubicki.
"Walter Scheel war sich bewusst, dass die ausschließliche Fixierung auf die CDU für die Liberalen eine machtpolitische und damit Gestaltungseinschränkung mit sich bringen würde", so der FDP-Vize weiter. Im Grunde sei es eine politische Hasardeuraktion gewesen, die Freien Demokraten auf eine neue Koalitionsliebe einzustellen. Letztlich sei dies Scheel gelungen. In der sozialliberalen Koalition unter Willy Brandt sei eine neue Ära in der Bundesrepublik eingeleitet worden, die die politische Kultur verändert habe.
Scheels Lebenswerk bleibt
"Bis zur 1972er Schicksalswahl hatte Walter Scheel als Bundesaußenminister den Grundstein für die Neue Ostpolitik gelegt, die ein Meilenstein auf dem Weg zur deutschen Wiedervereinigung wurde", erinnert Kubicki. Scheel habe die extrem schwierige Aussöhnung mit Polen und der Sowjetunion betrieben und gehöre mit Willy Brandt zu den Architekten der Entspannungspolitik. "Er hat im Ausland für ein freundliches und weltoffenes Deutschland geworben und hat für sein ehrliches und ernsthaftes Streben Achtung und Sympathie erhalten. Ohne sein Wirken ist die deutsche Einheit für mich nicht vorstellbar", unterstreicht der Freidemokrat.
Kubicki resümiert: "Walter Scheel war Angehöriger der Kriegsgeneration. Er baute die Bundesrepublik aus den Trümmern des Zweiten Weltkrieges mit auf. Er war einer der Letzten der ersten Stunde. Er wird uns schmerzlich fehlen. Sein Lebenswerk bleibt."
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