FDPFremde Federn

Ulf Poschardt über Nahles als "Erlöserin"

ZeitungsstapelUlf Poschardt über Nahles als "Erlöserin"
28.09.2015

Wenige Wochen vor der Bundestags-Entscheidung über einen flächendeckenden Mindestlohn tobt der Streit darüber munter weiter. Ulf Poschardt hat die verantwortliche Ministerin Andrea Nahles in der „Welt“ einer Betrachtung unterzogen. Er befürchtet in seinem Kommentar, dass Nahles „mit ihren Maximalforderungen“ durchkommt, „weil das Land dabei ist, die marktwirtschaftliche Balance zu verlieren.“

Der Staat wird nicht schlanker, sondern fetter. Er hinterfragt nicht seine Beglückungsmacht, sondern weitet sie aus. Der Staat ist in die Hände berechnender Verklärer geraten“, so Poschardts Urteil. Er geht hart mit der Sozialdemokratin Nahles ins Gericht: „Ökonomische Vernunft ficht sie nicht an, sie predigt Gerechtigkeit. Ihr Blick auf die Realitäten der deutschen Wirtschaft wird weitgehend durch sozialreligiöse Regungen gelenkt.“

Der Autor wirft Nahles vor, sich „mithilfe ihres Ministeriums“ als Weihnachtsmann zu inszenieren: „Das Rentenpaket wird im purpurnen Weihnachtsrot verpackt. In dieser Bildsprache kommt der Paternalismus zu sich. Die Bürger erscheinen als Kinder, die beschenkt werden und am besten aus den Märchenbüchern erfahren, wie diese Pakete finanziert werden.“

Ihr Wunsch, den Mindestlohn ohne Ausnahmen durchzusetzen, sei „ihre neue Kriegserkärung an die sowieso gegängelten Unternehmer.“ Komme der Mindestlohn wie von Nahles geplant, „wird sie eine der wirkmächtigsten sozialdemokratischen Ministerinnen der Nachkriegsgeschichte sein“, prophezeit Poschardt. „Sie weiß das. Und viele werden es zu spüren bekommen. Leider ist es dann zu spät, um diese katastrophalen Fehlentscheidungen zu korrigieren.“

Diesen Artikel:

Ähnliche Artikel:

Social Media Button