FDPNachrufTrauer um Hildegard Hamm-Brücher
Die Freien Demokraten trauern um Hildegard Hamm-Brücher 19.12.2016Die Grande Dame der deutschen Politik, Hildegard Hamm-Brücher, ist im Alter von 95 Jahren verstorben. "Wir trauern um Hildegard Hamm-Brücher. Sie war eine unbequeme Politikerin im besten Sinne", schrieb FDP-Chef Christian Lindner in einer ersten Reaktion. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger würdigte Hamm-Brücher als "den Inbegriff der gelebten Bürgergesellschaft".
Eine streitbare Demokratin
"Über Jahrzehnte hat Frau Hamm-Brücher sich mit besonderem Engagement für eine bessere Bildungspolitik eingesetzt. Denn sie wusste, dass dies die beste Voraussetzung für faire Lebenschancen aller Menschen ist", erklärte der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner.
"Hildegard Hamm-Brücher war eine streitbare Demokratin. Ihre Standhaftigkeit und ihre persönliche Unabhängigkeit haben sie zu einer oftmals unbequemen Politikerin im besten Sinne gemacht", würdigte er die Verdienste der Liberalen. "Dafür erlangte sie in der Bevölkerung besondere Anerkennung."
Eine Kämpferin für beste Bildung
"Bildung und Kultur waren für Hamm-Brücher unbestrittene Bestandteile, ja Grundlage einer demokratischen Gesellschaft", erinnerte FDP-Generalsekretärin Nicola Beer im Gastbeitrag für das Wochenmagazin "Forum". Als Staatssekretärin im hessischen Kultusministerium und später im Bundesbildungsministerium habe Hamm-Brücher für faire Bildungschancen gekämpft. "Als Studentin hatte sie Kontakt zur Weißen Rose der Geschwister Scholl, wusste, dass Bildung kritische, hinterfragende Geister erschafft, die weniger empfänglich sind für demagogische Verführer", erläuterte Beer.
Hamm-Brücher habe auch gewusst, dass Bildung allen Menschen offen stehen müsse, damit sie unabhängig von finanziellen Voraussetzungen etwas aus ihrem Leben machen könnten. "Auch hier zeigte sie sich als Visionärin, auch hier benannte sie früh Voraussetzungen, die heute noch aktuell sind", betonte Beer. Kurz vor ihrem Tod hätten zwei Bildungsstudien wieder belegt, dass Bildung in Deutschland immer noch eine Frage des sozialen Standes sei. "Und deshalb kämpfen Freie Demokraten auch heute wie damals Hildegard Hamm-Brücher für die weltbeste Bildung für alle."
Unabhängiger Geist und leidenschaftliche Liberale
Bayerns FDP-Landeschef Albert Duin sagte: "Mit ihr verliert Deutschland eine große liberale Persönlichkeit." Ob im Münchner Stadtrat, im Landtag oder im Bundestag, als Staatssekretärin oder Staatsministerin: In jedem ihrer Ämter habe sie sich für die Demokratie und die Chancen des Einzelnen stark gemacht.
"Vor allem als Bildungspolitikerin hat sie sich große Verdienste erworben“, so Duin: "Ihrem Ziel, Verkrustungen im Schulsystem aufzubrechen und die beste Bildung für alle, unabhängig von ihrer Herkunft, zu ermöglichen, fühlen wir uns auch heute verpflichtet."
Der bayerische FDP-Chef würdigte Hildegard Hamm-Brücher als Politikerin mit festen Überzeugungen und der Kraft, unbequem zu sein – auch für ihre Partei. „Wir behalten sie als unabhängigen Geist und leidenschaftliche Liberale in Erinnerung“, so Duin.
Die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger nannte Hamm-Brücher den „Inbegriff der gelebten Bürgergesellschaft“. Zu jeder Zeit habe sie vor der Verharmlosung extremer Gesinnungen gewarnt, „die das Immunsystem unserer Demokratie gefährden“.
Über Hildegard Hamm-Brücher
Hildegard Hamm-Brücher wurde 1921 in Essen geboren. Als "Halbjüdin" von den Nazis diskriminiert, pflegte sie als junge Studentin Kontakt zum Widerstandskämpfer der „Weißen Rose“. 1948 trat sie der FDP bei und wurde im selben Jahr als jüngste Abgeordnete in den Münchner Stadtrat gewählt.
Dort machte sie sich als Bildungspolitikerin einen Namen und blieb diesem Politikfeld später auch im Bayerischen Landtag und im Deutschen Bundestag treu. 1969 wurde sie Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, 1976 Staatsministerin im Auswärtigen Amt. 1994 schlug die FDP sie für das Amt des Bundespräsidenten vor.
Aus Protest gegen die antiisraelischen Äußerungen von Jürgen Möllemann verließ Hamm-Brücher 2002 die FDP, äußerte sich aber bis zuletzt als "freischaffende Liberale“ regelmäßig zu politischen Fragen.
Eine unglaubliche Lebensleistung
Mit Hamm-Brücher verliert die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit eine wichtige Wegbegleiterin über viele Jahrzehnte: Sie wurde unmittelbar nach der Stiftungsgründung 1958 in das Kuratorium berufen und gehörte ihm 35 Jahre lang an.
Der Stiftungsvorsitzende Wolfgang Gerhardt erklärte: "Die Stiftung für die Freiheit, deren Kuratorin sie war, hat ihr viel zu verdanken. Wir verabschieden uns nun schweren Herzens von Hildegard Hamm-Brücher. Wir werden sie nicht vergessen. Sie hat eine unglaubliche Lebensleistung für sich selbst, für ihre Familie und für die Bundesrepublik Deutschland erbracht. Dafür schulden wir ihr großen Dank."
Trauer um Hildegard Hamm-Brücher
Die Freien Demokraten trauern um Hildegard Hamm-BrücherDie Grande Dame der deutschen Politik, Hildegard Hamm-Brücher, ist im Alter von 95 Jahren verstorben. "Wir trauern um Hildegard Hamm-Brücher. Sie war eine unbequeme Politikerin im besten Sinne", schrieb FDP-Chef Christian Lindner in einer ersten Reaktion. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger würdigte Hamm-Brücher als "den Inbegriff der gelebten Bürgergesellschaft".
Eine streitbare Demokratin
"Über Jahrzehnte hat Frau Hamm-Brücher sich mit besonderem Engagement für eine bessere Bildungspolitik eingesetzt. Denn sie wusste, dass dies die beste Voraussetzung für faire Lebenschancen aller Menschen ist", erklärte der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner.
"Hildegard Hamm-Brücher war eine streitbare Demokratin. Ihre Standhaftigkeit und ihre persönliche Unabhängigkeit haben sie zu einer oftmals unbequemen Politikerin im besten Sinne gemacht", würdigte er die Verdienste der Liberalen. "Dafür erlangte sie in der Bevölkerung besondere Anerkennung."
Eine Kämpferin für beste Bildung
"Bildung und Kultur waren für Hamm-Brücher unbestrittene Bestandteile, ja Grundlage einer demokratischen Gesellschaft", erinnerte FDP-Generalsekretärin Nicola Beer im Gastbeitrag für das Wochenmagazin "Forum". Als Staatssekretärin im hessischen Kultusministerium und später im Bundesbildungsministerium habe Hamm-Brücher für faire Bildungschancen gekämpft. "Als Studentin hatte sie Kontakt zur Weißen Rose der Geschwister Scholl, wusste, dass Bildung kritische, hinterfragende Geister erschafft, die weniger empfänglich sind für demagogische Verführer", erläuterte Beer.
Hamm-Brücher habe auch gewusst, dass Bildung allen Menschen offen stehen müsse, damit sie unabhängig von finanziellen Voraussetzungen etwas aus ihrem Leben machen könnten. "Auch hier zeigte sie sich als Visionärin, auch hier benannte sie früh Voraussetzungen, die heute noch aktuell sind", betonte Beer. Kurz vor ihrem Tod hätten zwei Bildungsstudien wieder belegt, dass Bildung in Deutschland immer noch eine Frage des sozialen Standes sei. "Und deshalb kämpfen Freie Demokraten auch heute wie damals Hildegard Hamm-Brücher für die weltbeste Bildung für alle."
Unabhängiger Geist und leidenschaftliche Liberale
Bayerns FDP-Landeschef Albert Duin sagte: "Mit ihr verliert Deutschland eine große liberale Persönlichkeit." Ob im Münchner Stadtrat, im Landtag oder im Bundestag, als Staatssekretärin oder Staatsministerin: In jedem ihrer Ämter habe sie sich für die Demokratie und die Chancen des Einzelnen stark gemacht.
"Vor allem als Bildungspolitikerin hat sie sich große Verdienste erworben“, so Duin: "Ihrem Ziel, Verkrustungen im Schulsystem aufzubrechen und die beste Bildung für alle, unabhängig von ihrer Herkunft, zu ermöglichen, fühlen wir uns auch heute verpflichtet."
Der bayerische FDP-Chef würdigte Hildegard Hamm-Brücher als Politikerin mit festen Überzeugungen und der Kraft, unbequem zu sein – auch für ihre Partei. „Wir behalten sie als unabhängigen Geist und leidenschaftliche Liberale in Erinnerung“, so Duin.
Die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger nannte Hamm-Brücher den „Inbegriff der gelebten Bürgergesellschaft“. Zu jeder Zeit habe sie vor der Verharmlosung extremer Gesinnungen gewarnt, „die das Immunsystem unserer Demokratie gefährden“.
Über Hildegard Hamm-Brücher
Hildegard Hamm-Brücher wurde 1921 in Essen geboren. Als "Halbjüdin" von den Nazis diskriminiert, pflegte sie als junge Studentin Kontakt zum Widerstandskämpfer der „Weißen Rose“. 1948 trat sie der FDP bei und wurde im selben Jahr als jüngste Abgeordnete in den Münchner Stadtrat gewählt.
Dort machte sie sich als Bildungspolitikerin einen Namen und blieb diesem Politikfeld später auch im Bayerischen Landtag und im Deutschen Bundestag treu. 1969 wurde sie Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, 1976 Staatsministerin im Auswärtigen Amt. 1994 schlug die FDP sie für das Amt des Bundespräsidenten vor.
Aus Protest gegen die antiisraelischen Äußerungen von Jürgen Möllemann verließ Hamm-Brücher 2002 die FDP, äußerte sich aber bis zuletzt als "freischaffende Liberale“ regelmäßig zu politischen Fragen.
Eine unglaubliche Lebensleistung
Mit Hamm-Brücher verliert die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit eine wichtige Wegbegleiterin über viele Jahrzehnte: Sie wurde unmittelbar nach der Stiftungsgründung 1958 in das Kuratorium berufen und gehörte ihm 35 Jahre lang an.
Der Stiftungsvorsitzende Wolfgang Gerhardt erklärte: "Die Stiftung für die Freiheit, deren Kuratorin sie war, hat ihr viel zu verdanken. Wir verabschieden uns nun schweren Herzens von Hildegard Hamm-Brücher. Wir werden sie nicht vergessen. Sie hat eine unglaubliche Lebensleistung für sich selbst, für ihre Familie und für die Bundesrepublik Deutschland erbracht. Dafür schulden wir ihr großen Dank."