29.11.2005FDP-FraktionMenschenrechte und humanitäre Hilfe

TONCAR: Ein trauriges Jubiläum - FDP kritisiert Todesstrafe in den USA

BERLIN. Zur morgen bevorstehenden 1000. Vollstreckung der Todesstrafe in den USA erklärt der menschenrechtspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Florian TONCAR:

Morgen soll in den USA die 1000. Hinrichtung vollstreckt werden. Ein trauriges Jubiläum! Damit wurde in den vergangenen 29 Jahren seit der Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA durchschnittlich alle 10 Tage ein Mensch hingerichtet.
Auch noch so gute Justizsysteme sind vor Justizirrtümern nicht gefeit. So wurden allein in den USA 122 Todeskandidaten aus den Todeszellen entlassen, da die entsprechenden Gerichtsverfahren fehlerhaft waren.
Das moralische Hauptargument gegen die Todesstrafe ist aber, dass auch den Opfern von Gewaltverbrechen kein Dienst durch die Exekution der Täter getan wird. Mahatma Gandhi hat treffend gesagt: "Rache Auge um Auge lässt die Welt nur erblinden".
Dass die Todesstrafe auch in den USA ein sehr umstrittenes Thema ist, merkt man daran, dass 80 Prozent der Hinrichtungen in nur 5 Bundesstaaten im Süden der USA durchgeführt werden. Es ist zu hoffen, dass die Diskussion in den USA zu einer vollständigen Abschaffung der Todesstrafe führt.
Gerade im Kampf gegen den internationalen Terrorismus und in der weltweit an Schärfe zunehmenden Auseinandersetzung um Werte und Moral wären die USA gut beraten, auf die Todesstrafe endlich zu verzichten.

Isabella Pfaff
Telefon: (030) 227-52378
pressestelle@fdp-bundestag.de

1233-toncar-todesstrafe_in_usa.pdf

Social Media Button