14.05.2003FDP-FraktionGesundheitspolitik

THOMAE: EuGH-Urteil bestätigt liberale Gesundheitspolitik

BERLIN. Zu dem Urteil des EuGH, dass gesetzliche Krankenkassen die Kosten für Arztbesuche im europäischen Ausland ohne vorherige Genehmigung übernehmen müssen, erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Dieter THOMAE:

Das Urteil ist gut, wichtig und richtig. Ich habe es erwartet. Im zusammenwachsenden Europa ist den Bürgern nicht vermittelbar, warum sie nicht auch Ärzte im benachbarten Ausland aufsuchen können, solange die Leistungsverpflichtung ihrer Krankenkasse die gleiche bleibt. Allerdings muss im gleichen Zuge die Budgetierung durch leistungsgerechte Vergütungsformen ersetzt werden. Zudem wird man in Deutschland vor diesem Hintergrund wohl kaum die Bedarfsplanung für Ärzte aufrechterhalten dürfen. Auch sind die Tage des Sachleistungsprinzips gezählt. Das zeigt sich immer deutlicher. Die Kostenerstattung bietet viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten und sorgt gleichzeitig unbürokratisch für mehr Transparenz. Es ist sehr erfreulich, dass sich der EuGH an den Interessen der Bürger ausgerichtet hat und nicht am Wunschdenken vieler Funktionäre. Ich hoffe sehr, dass es bei der jetzt anstehenden Gesundheitsreform ebenfalls gelingt, das Gesundheitssystem so auszugestalten, dass die Akteure über einen größtmöglichen Freiheitsgrad verfügen.

Holger Schlienkamp - Telefon [030] 227-59461 - pressestelle@fdp-bundestag.de

Social Media Button