FDPGemeinschaftsschule

Studienergebnisse nicht länger verheimlichen

Hans-Ulrich RülkeHans-Ulrich Rülke
18.08.2015

Eine Studie der Universität Tübingen soll Medienberichten zufolge die Defizite der Gemeinschaftsschule offenlegen. Hans-Ulrich Rülke, FDP-Fraktionschef im baden-württembergischen Landtag, und FDP-Bildungsexperte Timm Kern fordern Kultusminister Andreas Stoch (SPD) auf, diese umgehend zu veröffentlichen. "Die Ergebnisse der Studie sind von großer Tragweite für die Ausrichtung der Bildungspolitik in Baden-Württemberg", verdeutlichen die Freidemokraten.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, dass die Studie des Bildungswissenschaftlers Thorsten Bohl der Gemeinschaftsschule ein vernichtendes Zeugnis ausstelle. Aus Sicht der FDP haben die Bürger ein Recht darauf, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den Auswirkungen des geradezu als heilsbringend angepriesenen grün-roten Prestigeprojekts zu erfahren. An der exemplarisch untersuchten Geschwister-Scholl-Schule in Tübingen ist demnach nicht nur die Leistungsmessung fragwürdig, sondern auch die Inklusion. Der gemeinsame Unterricht für Kinder mit und ohne Behinderungen, vollzieht sich völlig planlos, berichtet die "F.A.Z.".

Denn: Obwohl es bislang keine wissenschaftlichen Belege oder Erfahrungswerte zur Gemeinschaftsschul-Pädagogik gebe, habe die grün-rote Landesregierung die neue Schulart mit viel politischem Druck an mittlerweile 271 Standorten in Baden-Württemberg etabliert. Darüber hinaus habe die grün-rote Landesregierung vielen Kommunen im Land dringend die Umwandlung ihrer Schulen in Gemeinschaftsschulen nahegelegt.

Kultusminister sollte aus Fehlern lernen

"Die Studie bestätigt offenbar die Befürchtungen der FDP/DVP-Fraktion, dass gerade die weniger leistungsstarken Schüler die Leidtragenden einer Pädagogik sein werden, die einseitig auf das individuelle Erledigen von Arbeitsblatt-Paketen setzt", unterstreichen Rülke und Kern. "Es stellt sich die Frage, warum der Kultusminister die Studie angesichts dieser Tragweite überhaupt mit dem Vermerk ‚nur intern verwenden‘ versehen ließ."

Sollte die Studie dem grün-roten Prestigeprojekt ‚Gemeinschaftsschule‘ die Note ‚mangelhaft‘ oder gar ‚ungenügend‘ aussprechen, sollte der Kultusminister aus seinen schlechten Erfahrungen mit der Geheimniskrämerei um das Arbeitspapier ‚Gymnasium 2020‘ gelernt haben und die Studie umgehend der Öffentlichkeit zugänglich machen, fordern die Freidemokraten. "Denn als Hauptverantwortlicher für das Bildungswesen in Baden-Württemberg sollte er eigentlich wissen: Eine Voraussetzung dafür, besser zu werden, ist sich klarzumachen, wo die Schwächen liegen."

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