FDPCSU-Vorschlag

Sprach- und Integrationskurse statt Flüchtlingssender

Nicola BeerNicola Beer hält Sprach- und Integrationskurse für zielführender
23.10.2015

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer überrascht mit dem Vorschlag,  eigens für Flüchtlinge einen Fernsehkanal aufzubauen. Auch einen Namen hat Scheuer sich schon ausgedacht: das "Deutsche Integrationsfernsehen DIF", wie die "Bild" aus einem Brief des Politikers an die Intendanten zitiert. Sein Argument: Die Öffentlich-Rechtlichen haben einen Grundversorgungsauftrag. Bei FDP-Generalsekretärin  Nicola Beer löst der Vorschlag nur Kopfschütteln aus. Sie fordert "verpflichtende Sprach- und Integrationskurse statt eines Flüchtlingssenders, den keiner schaut."

"Flüchtlinge können zudem durch das bestehende Fernsehangebot Sprache und Kultur kennenlernen." Auch Scheuers Argument, dass die Öffentlich-Rechtlichen einen Grundversorgungsauftrag haben, lässt Beer nicht stehen. Für sie heißt Grundversorgung im wahrsten Sinne Grundversorgung. Ihrer Ansicht nach hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk "schon jetzt zu viele Sender, die die Beitragszahler teuer zu stehen kommen."

Integration durch Sprache von Anfang an

In einem Beschluss des Präsidiums heißt es dazu: "Der beste Weg zu einer gelungenen Integration führt über die Sprache. Daher bedarf es eines Angebotes kostenloser Sprach-und Integrationskurse. Die Teilnahme für den Antragsteller muss verpflichtend sein. Diese Kurse müssen flächendeckend in ausreichender Anzahl angeboten werden. Es darf nicht sein, dass die Integrationschancen eines Menschen davon abhängen, in welcher Region man ihm eine Unterkunft zugewiesen hat.

Gerade Kindern mit Sprachdefiziten müssen wir helfen: Ihnen muss die Teilnahme an Sprach- und Integrationskursen so früh wie möglich nach Ankunft in Deutschland ermöglicht werden. In unseren Schulen ist das Flüchtlingsthema zum Unterrichtsgegenstand zu machen. Es bedarf geeigneter Materialien, mit denen sachlich informiert wird anstatt dumpfen Parolen Platz zu lassen."

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