27.08.2018Vor einem Jahr begann der Exodus der myanmarischen Rohingya-Minderheit nach Bangladesch. Es gab seitdem viele Manöver, aber wenig konkrete Hoffnung in der Rohingya-Flüchtlingskrise. Jella Fink, Büroleiterin der Stiftung für die Freiheit in Myanmar, analysiert die Lage. Sie hält fest: Die Krise verdeutliche, wie sehr die gefeierte Demokratisierung Myanmars von internen Konflikten, ethnischen Spannungen und mangelnder Transparenz seitens der Regierung bedroht sei.
Die Welle der Gewalt im Rahkine Staat und die damit verbundene Militäroffensive hätten seit dem letzten Jahr 730.000 Menschen nach Bangladesch vertrieben. "Die Flüchtlinge identifizieren sich selbst größtenteils als Rohingya, einer vom myanmarischen Staat nicht offiziell anerkannten ethnischen Gruppe. Sie sind daher weitgehend staatenlos", erklärt Fink. Auch andere ethnische Gruppen der Region seien von der Gewalt betroffen. Es gebe Gespräche auf allen Ebenen, um eine Lösung für die Flüchtlinge zu finden, aber bislang zeichne sich kein nachvollziehbarer Fortschritt ab.
Vielmehr würden diejenigen, die Nachforschungen zum Vorgehen des Militärs betrieben, selber verfolgt. Der Fall von zwei Reuters-Journalisten, die nun vor Gericht stehen, mache klar, dass genaues Hinsehen in der Rohingya-Frage nicht akzeptiert werde, konstatiert Fink. Solche Rückschläge der Presse- und Meinungsfreiheit gefährdeten den Demokratisierungsprozess, bemängelt sie. "Für diejenigen, die sich für Menschenrechte und Demokratie einsetzen – ob in den Medien oder der Politik – besteht nach wie vor ein gefährliches Klima."
Über das angekratzte Image der Regierung Aung San Suu Kyis, die Rolle des Militärs und die zunehmende Ausgrenzung des Landes vom internationalen Dialog berichtet die Stiftungsexpertin für freiheit.org. (ch)
Situation der Rohingya bleibt düster
Rohingya-Familien flüchten vor Gewalt. Bild: Sk Hasan Ali / Shutterstock.comVor einem Jahr begann der Exodus der myanmarischen Rohingya-Minderheit nach Bangladesch. Es gab seitdem viele Manöver, aber wenig konkrete Hoffnung in der Rohingya-Flüchtlingskrise. Jella Fink, Büroleiterin der Stiftung für die Freiheit in Myanmar, analysiert die Lage. Sie hält fest: Die Krise verdeutliche, wie sehr die gefeierte Demokratisierung Myanmars von internen Konflikten, ethnischen Spannungen und mangelnder Transparenz seitens der Regierung bedroht sei.
Die Welle der Gewalt im Rahkine Staat und die damit verbundene Militäroffensive hätten seit dem letzten Jahr 730.000 Menschen nach Bangladesch vertrieben. "Die Flüchtlinge identifizieren sich selbst größtenteils als Rohingya, einer vom myanmarischen Staat nicht offiziell anerkannten ethnischen Gruppe. Sie sind daher weitgehend staatenlos", erklärt Fink. Auch andere ethnische Gruppen der Region seien von der Gewalt betroffen. Es gebe Gespräche auf allen Ebenen, um eine Lösung für die Flüchtlinge zu finden, aber bislang zeichne sich kein nachvollziehbarer Fortschritt ab.
Vielmehr würden diejenigen, die Nachforschungen zum Vorgehen des Militärs betrieben, selber verfolgt. Der Fall von zwei Reuters-Journalisten, die nun vor Gericht stehen, mache klar, dass genaues Hinsehen in der Rohingya-Frage nicht akzeptiert werde, konstatiert Fink. Solche Rückschläge der Presse- und Meinungsfreiheit gefährdeten den Demokratisierungsprozess, bemängelt sie. "Für diejenigen, die sich für Menschenrechte und Demokratie einsetzen – ob in den Medien oder der Politik – besteht nach wie vor ein gefährliches Klima."
Über das angekratzte Image der Regierung Aung San Suu Kyis, die Rolle des Militärs und die zunehmende Ausgrenzung des Landes vom internationalen Dialog berichtet die Stiftungsexpertin für freiheit.org. (ch)