11.03.2003FDP-FraktionInnenpolitik

SEHN: Präses Kock muss Irak-Konflikt differenzierter betrachten

BERLIN. Zu der heute in Düsseldorf stattfindenden Pressekonferenz des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Manfred Kock, zur Haltung der amerikanischen Kirchen im Irak-Konflikt, erklärt die kirchenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Marita SEHN:

Die FDP begrüßt das ehrliche Engagement des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Manfred Kock, für eine friedliche Lösung des Irak-Konfliktes. Leider führt dieses bei ihm zu einer zunehmend eindimensionalen Betrachtungsweise - USA gleich Täter - Irak gleich Opfer. Präses Kock läuft damit Gefahr, sich zum Steigbügelhalter des ebenso grausamen wie diktatorischen Regimes Saddam Husseins zu machen.
Beide Seiten, der Irak wie auch die Vereinigten Staaten, können ihren Beitrag für eine friedliche Lösung des Konfliktes leisten. Wenn dem irakischen Diktator der Frieden so am Herzen liegt und er ein verantwortungsbewußter Führer ist, warum kann er nicht einfach zurücktreten und den Weg frei machen für eine politische Lösung?
Präses Kock repräsentiert die Evangelische Kirche in Deutschland, einer der wichtigsten gesellschaftlichen Gruppen in unserem Land. Er sollte sich überlegen, ob er sich wirklich zum politischen Unterstützer eines Regimes macht, das keinerlei Hemmungen hat, Giftgas gegen die eigenen Bürger einzusetzen.
Niemand ist zu einer eindimensionalen Betrachtung gezwungen, wir sollten uns den Luxus der Differenziertheit leisten! Niemand in Deutschland will Krieg! Aber wir alle wollen Frieden, Freiheit und die Menschenrechte für das irakische Volk.

Holger Schlienkamp - Telefon (0 30) 2 27-5 23 88 - pressestelle@fdp-bundestag.de

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