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Schwaetzer: Da sind einige Brocken zu bewältigen

Irmgard SchwaetzerIrmgard Schwaetzer hat einiges vor.
07.02.2014

Die neue Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, hat sich für ihre Amtszeit einiges vorgenommen. Sie weiß: „Da sind einige Brocken zu bewältigen.“ Sie will sich in ihrer Amtszeit für eine andere Flüchtlingspolitik und gegen religiöse Intoleranz einsetzen. Außerdem will sie mehr Einfluss und Wertschätzung für Laien in der Kirche.

Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit werden die Vorbereitungen auf das Reformationsjubiläum 2017 darstellen. Sie wünscht sich mehr öffentliche Aufmerksamkeit für das 500. Reformationsjubiläum. In vier Jahren würden die Wiederentdeckung der Bibel und des Wortes für den christlichen Glauben gefeiert, sagte Schwaetzer am Montag am Rande der Synodentagung in Düsseldorf.

Das 500-jährige Jubiläum der Reformation habe aber „derzeit noch nicht die Bedeutung in der Öffentlichkeit, die ich mir wünsche“, sagt sie. „Und ich habe kein Problem damit, das Fest auch mit unseren katholischen Geschwistern zu feiern – und dabei an die Wiederentdeckung des Wortes Gottes und der Bibel zu erinnern.“

Mehr Einfluss für Laien in der Kirche

Die  frühere FDP-Ministerin will sich außerdem für will mehr Einfluss und Wertschätzung für Laien in der Kirche einsetzen: „Auf einen Hauptamtlichen kommen in der evangelischen Kirche fünf Ehrenamtliche. Das macht die Bedeutung dieser Laienbewegung sehr deutlich“, sagte die 71-jährige. „Dies ist ein wirklicher Schatz. Wir möchten auf allen Ebenen der Kirche diesen Schatz würdigen und wertschätzen.“ Schwaetzer schlug vor, die Kirchenparlamente stärker in die inhaltliche Arbeit und Entscheidungsprozesse der EKD einzubinden.

FDP und Kirche

Im Interview mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) sprach die Liberale auch über die Kommunikation in der EKD und die Haltung der Liberalen zur Kirche. So wolle sie sich "in der Mitte der Gesellschaft" für evangelische Anliegen einsetzen. Als Vorsitzende des Kirchenparlaments gehöre es zu ihren Aufgaben, "unsere Positionen in die Diskussion einzubringen." Parteipolitik spiele dabei keine Rolle.

Sie selbst sieht sich auch nicht mehr als Politikerin: „Ich bin noch Mitglied meiner Partei. Ich bin keine Berufspolitikerin mehr, das unterscheidet mich von Katrin Göring-Eckardt. Jürgen Schmude hat, als er zum Präses gewählt worden ist, sein Amt als stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion niedergelegt und war nur noch einfacher Bundestagsabgeordneter. Das ist für mich eine vorbildliche Haltung.“

Zur Frage wie sie das Verhältnis von einer „kirchenkritischen“ FDP und Kirche bezeichnen würde, sagte sie: „Ich habe mit dieser Einstufung nie etwas anfangen können. Ich habe immer einen großen Anteil an religionsaffinen Menschen und an Kirchenmitgliedern in der FDP erlebt.“

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