StiftungNordkorea

Scheinbare Offenheit in Nordkorea täuscht

Koreanische Halbinsel
20.05.2014

Im Interview mit der "Deutschen Welle" hat der Büroleiter der Stiftung für die Freiheit in Seoul, Lars-André Richter, davor gewarnt, zu viel Bedeutung in den relativ offenen Umgang der nordkoreanischen Führung mit einem Hauseinsturz in Pjöngjang hineinzuinterpretieren. Angesichts der Rolle der Hauptstadt als "Schaufenster des Landes" sowie ihrer Kritik am Umgang Südkoreas mit dem Sewol-Desaster habe die nordkoreanische Regierung keine andere Wahl gehabt, so sein Fazit.

Für Richter ist klar: Es wäre politisch unklug gewesen, sich erst kritisch gegenüber den Nachbarn im Süden zu äußern und dann selbst ähnlich mit einem Unglück im eigenen Land umzugehen. "Ich glaube nicht, dass jetzt eine neue Offenheit einkehrt", sagte der Stiftungsexperte. Er verwies darauf, dass es fünf Tage gedauert habe, bis sich die Regierung über den Hauseinsturz äußerte. In diesem Zeitfenster habe sie vermutlich über ihre Optionen diskutiert.

Es gebe zwar andere Ereignisse, mit denen Nordkorea sehr transparent umgegangen sei: etwa der gescheiterte Raketentest im April 2012 und der Raketentest im darauf folgenden Dezember. Trotzdem würde Richter nicht schlussfolgern, "dass die nordkoreanische Führung jetzt gelernt hätte und grundsätzlich über alles berichten würde, auch über Dinge, die nicht funktionieren - sei es politisch, ingenieurtechnisch oder wirtschaftlich".

Das ganze Interview können Sie hier lesen.

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