27.10.2016Die Bundesregierung mahnt zusätzliche Altersvorsorge an. Vor allem für Geringverdiener bestehe ein erhebliches Risiko, als Rentner in die Altersarmut abzurutschen, heißt es im aktuellen Alterssicherungsbericht des Bundesarbeitsministeriums. Johannes Vogel skizziert im "Handelsblatt" die Strategie der FDP im Kampf gegen zukünftige Altersarmut. Das FDP-Bundesvorstandsmitglied fordert: "Statt Reformen abzuwickeln, müsste das Rentensystem für die neue Arbeitswelt gedacht werden."
Zunächst aber wirft er Arbeitsministerin Nahles in seinem Gastbeitrag vor, mit der Angst der Bürger zu spielen. Die hatte kürzlich verkündet, dass sie die Rentenbeiträge deutlich über 22 Prozent steigen lassen will. Ihre Argumentation: Ohne Veränderungen am vereinbarten Rentenniveau würden die Renten sinken. In Wahrheit verhält es sich anders: "Tatsächlich werden sie auch künftig steigen, nur eben nicht ganz so schnell wie die Gehälter", stellt Vogel die Dinge richtig.
Und er hat noch einen Pfeil im Köcher: "Schon zu Beginn der Legislaturperiode hat Nahles zudem üppige Wahlkampfgeschenke verteilt als gäbe es kein Morgen." Es sei höhnisch, dass ausgerechnet sie nun 'mehr Ehrlichkeit' anmahne. "Eine ehrliche Politik würde in Jahrzehnten und nicht in Legislaturperioden denken", leitet er zum Konzept der Freien Demokraten über.
Er will die Altersvorsorge nach einem Baukastenprinzip organisieren, damit jeder sich seine Elemente im Laufe seines individuellen Erwerbslebens selbst zusammenstellen kann. Zudem sollte es ein sicheres eGovernment-Vorsorgekonto geben, in dem angesparte Elemente und Anwartschaften übersichtlich zusammengeführt werden können. Vogel fordert zudem: "Private Vorsorge darf auf keinen Fall abgeschafft werden – wir müssen sie besser machen, etwa durch mehr Verbraucherfreundlichkeit."
Der Altersarmut vorbeugen will der FDP-Rentenexperte auch durch Freibeträge in der Grundsicherung. Und: "Wir brauchen endlich einen grundsätzlich flexiblen Renteneintritt. Die Menschen sollen ab dem 60. Lebensjahr selbst entscheiden können, wann sie in Rente gehen. Wer später geht, bekommt mehr, wer früher geht, bekommt weniger Rente."
Rente neu denken
Johannes VogelDie Bundesregierung mahnt zusätzliche Altersvorsorge an. Vor allem für Geringverdiener bestehe ein erhebliches Risiko, als Rentner in die Altersarmut abzurutschen, heißt es im aktuellen Alterssicherungsbericht des Bundesarbeitsministeriums. Johannes Vogel skizziert im "Handelsblatt" die Strategie der FDP im Kampf gegen zukünftige Altersarmut. Das FDP-Bundesvorstandsmitglied fordert: "Statt Reformen abzuwickeln, müsste das Rentensystem für die neue Arbeitswelt gedacht werden."
Zunächst aber wirft er Arbeitsministerin Nahles in seinem Gastbeitrag vor, mit der Angst der Bürger zu spielen. Die hatte kürzlich verkündet, dass sie die Rentenbeiträge deutlich über 22 Prozent steigen lassen will. Ihre Argumentation: Ohne Veränderungen am vereinbarten Rentenniveau würden die Renten sinken. In Wahrheit verhält es sich anders: "Tatsächlich werden sie auch künftig steigen, nur eben nicht ganz so schnell wie die Gehälter", stellt Vogel die Dinge richtig.
Nahles hat üppige Wahlkampfgeschenke verteilt
Und er hat noch einen Pfeil im Köcher: "Schon zu Beginn der Legislaturperiode hat Nahles zudem üppige Wahlkampfgeschenke verteilt als gäbe es kein Morgen." Es sei höhnisch, dass ausgerechnet sie nun 'mehr Ehrlichkeit' anmahne. "Eine ehrliche Politik würde in Jahrzehnten und nicht in Legislaturperioden denken", leitet er zum Konzept der Freien Demokraten über.
Altersvorsorge nach einem Baukastenprinzip
Er will die Altersvorsorge nach einem Baukastenprinzip organisieren, damit jeder sich seine Elemente im Laufe seines individuellen Erwerbslebens selbst zusammenstellen kann. Zudem sollte es ein sicheres eGovernment-Vorsorgekonto geben, in dem angesparte Elemente und Anwartschaften übersichtlich zusammengeführt werden können. Vogel fordert zudem: "Private Vorsorge darf auf keinen Fall abgeschafft werden – wir müssen sie besser machen, etwa durch mehr Verbraucherfreundlichkeit."
Der Altersarmut vorbeugen will der FDP-Rentenexperte auch durch Freibeträge in der Grundsicherung. Und: "Wir brauchen endlich einen grundsätzlich flexiblen Renteneintritt. Die Menschen sollen ab dem 60. Lebensjahr selbst entscheiden können, wann sie in Rente gehen. Wer später geht, bekommt mehr, wer früher geht, bekommt weniger Rente."