PARR: Eltern nicht aus der Verantwortung lassen
BERLIN. Anlässlich der heutigen Vorstellung des Drogen- und Suchtberichts der Bundesregierung erklärt der sucht- und drogenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Detlef PARR:
Der übermäßige Konsum von Drogen ist und bleibt eine Herausforderung für unsere Gesellschaft. Es ist gut, dass die Zahl der Drogentoten zurückgegangen ist. Die FDP unterstützt seit Jahren eine Politik, die auf Prävention und Behandlung und weniger auf Repression setzt. Allerdings sind 1385 Menschen, die allein aufgrund des Drogenkonsums illegaler Drogen verstorben sind, immer noch 1385 zu viel.
Alle staatlichen Aufklärungsaktionen finden ihre Grenze dort, wo die Unterstützung durch die nähere Umgebung, insbesondere durch die Eltern fehlt. Die Lebensumstände erschweren häufig den verantwortungsbewussten Umgang mit Suchtmitteln. Eine Politik, die gute Startchancen für unsere Kinder schafft, ist deshalb der beste Garant für einen Rückgang des Drogenmissbrauchs. Preiserhöhungen und Zwangsmaßnahmen bergen hingegen immer die Gefahr von Ausweichreaktionen, wie man das jetzt bei den Zigaretten beobachten kann, bei denen auf Feinschnitt oder auf illegale Importe ausgewichen wird.
Daher dürfen wir in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, Kindern ein Leben zu ermöglichen, das sie fern hält von den Verlockungen von Suchtstoffen. Eltern dürfen hier die Verantwortung nicht der Schule und der Politik überlassen. Dies gilt ganz besonders für den steigenden Konsum von Cannabis. Wenn Kinder und Jugendliche ihre Alltagssorgen durch den regelmäßigen Konsum von Cannabis betäuben, dann ist das ein Alarmsignal an die Umgebung.
Politisch müssen wir die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene verstärken, Trends frühzeitig zu erkennen und geschlossen entgegen zu steuern.
Knut Steinhäuser
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