PARR: Boykott trifft die Falschen - Sport nicht missbrauchen
BERLIN. Zu den Forderungen nach einem Boykott des Iran bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland erklärt der sportpolitische Sprecher der FDP-Bundestagfraktion, Detlef PARR:
Ein Boykott des Iran bei der Fußball Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland ist keine Lösung für die aktuellen politischen Spannungen. Ein Boykott der iranischen Nationalmannschaft, die sich sportlich für die WM-Endrunde qualifiziert hat, trifft nur die Falschen, nämlich die iranischen Sportler und Fußballfans. Solche Sanktionen im Sport sind keine Lösung für die politischen Probleme, sondern nähren den Boden für weitere Konflikte. Sie schwächen vor allem auch die jungen Reformkräfte im Iran.
Die Fußballweltmeisterschaft ist ein Ort der Begegnungen und des Austausches zwischen den unterschiedlichen Kulturen. Die daraus resultierenden Möglichkeiten der internationalen Verständigung sollten nicht leichtfertig verspielt werden. Schon der Olympia-Boykott von Moskau 1980 hat keinen Erfolg gezeigt.
Sport und Politik müssen auch in diesem Fall strikt getrennt bleiben.
Knut Steinhäuser
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