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Pädagogik ist eine Berufung

Bildung
06.10.2014

Die FDP-Fraktion in Hamburg fordert einen Eignungstest für angehende Lehramtsstudenten. "Unerlässlich für guten Unterricht sind motivierte und gut ausgebildete Lehrer", betonte FDP-Bildungsexpertin Anna von Treuenfels. Auch die Persönlichkeit spiele eine erhebliche Rolle dabei, ob aus einem guten Lehramtsstudenten auch ein guter Lehrer werde. Sie schlägt deshalb die Einführung eines Auswahlverfahrens vor: Bei einem Workshop sollen die Interessenten ihre Eignung für den Lehrerberuf prüfen lassen.

An der Hamburger Universität gibt es bisher nur einen anonymen Test, der keinen Einfluss auf die Vergabe der Studienplätze hat. "Es ist fraglich, ob die Ergebnisse der Tests von den Bewerbern wirklich ernst genommen werden", erklärte von Treuenfels. Die FDP will die Qualität des Unterrichts steigern und sieht die Einführung eines wirksamen Eignungstests als einen ersten Schritt.

Praktische Vorschläge zur Qualitätssteigerung statt Strukturreform

Darüber hinaus wollen die Liberalen die Bildungspläne wieder stärker inhaltlich auszurichten. "Es wird kaum mehr Wissen verlangt, stattdessen geht es vor allem um den Erwerb von Kompetenzen", kritisierte von Treuenfels. Beispielsweise gebe der neue kompetenzorientierte Bildungsplan Geschichte für die Klassen 5 bis 10 nur noch auf fünf von 29 Seiten verbindliche Inhalte vor. Dies sei der falsche Weg.

Aus Sicht der Liberalen sind praktische Vorschläge zur Steigerung der Unterrichtsqualität an Stadtteilschulen und Gymnasien sinnvoller als eine erneute Strukturreform. Einem Volksbegehren, das den längeren Weg zum Abitur wieder einführen will, erteilte sie eine Absage. "Es gibt keine Belege dafür, dass ein Abitur nach neun Jahren den Schülern bessere Bildung vermittelt als nach acht", verdeutlichte die FDP-Politikerin in einem Brief an Haushalte mit schulpflichtigen Kindern.

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