OTTO: Springer erspart der deutschen Politik eine Zerreißprobe
BERLIN. Zu der endgültigen Aufgabe der Übernahmepläne von ProSiebenSat.1 Media durch den Axel-Springer-Verlag erklärt der medienpolitische Experte der FDP-Bundestagsfraktion, Hans-Joachim OTTO:
Durch die endgültige Aufgabe der Übernahmepläne der ProSiebenSat.1 Media bleibt der deutschen Politik eine Zerreißprobe erspart. Die Diskussionen um eine Ministererlaubnis und Überlegungen, unter welchen Bedingungen eine Übernahme doch noch genehmigt werden könnten, hätten der deutschen Medienlandschaft nicht gut getan. Mein Respekt gilt dem Axel-Springer-Verlag, dass er unter diesen Voraussetzungen auf eine Übernahme verzichtet hat.
Vor diesem Hintergrund ist es folgerichtig, dass sich der Axel-Springer-Konzern jetzt verstärkt digitalen Märkten und dem Ausland zuwenden wird. Ebenso absehbar ist, dass sich Haim Saban nun vor allem im Ausland nach potentiellen Käufern der Sendergruppe ProSiebenSat.1 umsehen wird. Diese nahe liegende Option sollte nicht von vornherein verteufelt werden. Schließlich sind auch deutsche Konzerne insbesondere auf den osteuropäischen Medienmärkten stark vertreten. Vor allem aber wissen potentielle ausländische Investoren, dass Sie wirtschaftlichen Erfolg nur mit einem an den deutschen Vorstellungen von Qualität und Meinungsvielfalt orientierten Programmangebot erzielen können.
Bettina Lauer
Telefon: (030) 227-52378
pressestelle@fdp-bundestag.de