StiftungMordfall Kem Ley

Opposition verlangt Aufklärung

Der Trauerzug für Kem Ley nach dem Attentat. Bild: Stiftung für die FreiheitDer Trauerzug für Kem Ley nach dem Attentat. Bild: Stiftung für die Freiheit
12.07.2016

Im kambodschanischen Phnom Penh ist der prominente politische Analyst Kem Ley erschossen worden. Khim Sophanna, Projektkoordinator der Stiftung für die Freiheit im Land, erläuterte die Vorwürfe der Zivilgesellschaft gegen die Regierung. "Viele Beobachter sprechen von einem politischen Mord gegen einen Regimekritiker und glauben nicht an die Verhaftung eines Täters, der schon einige Minuten nach der Tat von der Polizei gefasst wurde", betonte er. Die Stiftung trauert um das Opfer: "Sein Tod ist ein großer Verlust für die Freiheitskämpfer in aller Welt."

Gerade vor kurzem habe die NGO Global Witness in einem Bericht dem Machthaber Hun Sen und seiner Familie schwere Korruptionsvorwürfe gemacht, so der Stiftungsexperte weiter. "Am vergangenen Freitagabend lieferte Kem Ley dazu auf Radio Free Asia eine kritische Analyse, in der er das 'Wirtschaftsimperium der Familie Hun' beschrieb. Weitere Folgen der Radiosendung sollten in den kommenden Tagen ausgestrahlt werden. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen."

Der Mord sei inmitten einer schweren politischen Krise geschehen, betonte der Stiftungsprojektleiter. "Nächstes Jahr stehen Kommunalwahlen an, 2018 folgen Nationalwahlen." Die politische Opposition sei mit Verhaftungen und Gerichtsverfahren geplagt. Sam Rainsy, der im Exil lebende Chef der Oppositionspartei CNRP, bezeichnete das Attentat als "Akt des Staatsterrorismus".

Lesen Sie hier den gesamten Bericht zum Mordfall.

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