StiftungGastbeitrag

Offline ist auch keine Lösung

Sabine Leutheusser-SchnarrenbergerSabine Leutheusser-Schnarrenberger fordert einen mutigen und selbstbestimmten Umgang mit digitalen Möglichkeiten
21.06.2016

Im Gastbeitrag für "Tagesspiegel Causa" reflektiert Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Vorstandsmitglied der Stiftung für die Freiheit, über den richtigen Umgang von Politik und Bürgern mit der Digitalisierung. "Das Internet hat seine Schattenseiten, aber verzichten oder kapitulieren sollte niemand. Die Verwehrung würde es den Internet-Monopolen und Datenräubern noch einfacher machen, unsere Freiheit zu begrenzen", ist sie überzeugt.

"Den Leuten vorzuschlagen, sich aus der Entwicklung auszuklinken, auf Smartphone und Internet zu verzichten: Das kann kein politisches Programm sein", unterstreicht Leutheusser-Schnarrenberger. Weder die Sehnsucht nach einem unbestimmten Gestern noch eine bloße Verbotspolitik sei die richtige Antwort auf die Chancen und Risiken der digitalen Ära.

Vielmehr gilt für die Freidemokratin: "Diskutieren, aufklären, bilden im besten Sinne." Die Digitalisierung von Bildung stecke in Deutschland in den Kinderschuhen, bemängelt sie. "Digitale Bildung bedeutet eben nicht nur den Einsatz digitaler Technik. Es geht auch nicht ausschließlich um die Vermittlung technischer Kompetenzen, sondern um Selbstbestimmung. Digitale Bildung gilt für alle: kreative Nerds, kritische Konsumenten und verantwortungsbewusste Nutzer."

Digitalisierung können wir gestalten

"Digitalisierung können wir gestalten. Politisch, gesellschaftlich und auch jeder für sich selbst", betont Leutheusser-Schnarrenberger. Selbstverständlich wollten Unternehmen mit und im Netz Geld verdienen und würden hierzu entsprechende Geschäftsmodelle entwickeln. "Welche Vorgaben wir machen – das müssen wir als Bürger entscheiden", macht sie klar. Transparenz, Wettbewerb und der Schutz von Bürgerrechten sind aus ihrer Sicht zentrale Voraussetzungen.

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